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Maler- und Lackierer-Innung Hettstedt Maler- und Lackierer-Innung Hettstedt: Vier Gesellen frei gesprochen

Von Regine Paul 10.09.2001, 18:24

Hettstedt/MZ. - "Die wirtschaftliche Situation in unserem Bundesland lässt eine kompetente Ausbildung bald gar nicht mehr zu." Mit diesen Worten musste Erich Lange einen kleinen Wehmuts-Tropfen in die Freude des gestrigen Tages gießen. Denn eigentlich gab es vor allem etwas zu feiern: Lange, Obermeister der Maler- und Lackierer-Innung Hettstedt, und der Vorsitzende der Prüfungskommission, Jürgen Meckelburg, konnten vier jungen Männern den Gesellenbrief überreichen. Insgesamt sind es Fünf, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben; Alexander Scholz konnte an der Freisprechung gestern allerdings nicht teilnehmen und bekommt das Dokument nun später ausgehändigt.

"Vier Gesellen können übernommen werden, der Fünfte leistet seinen Wehrdienst", berichtete Obermeister Lange, einer der Geschäftsführer der Hettstedter "Drei Schilde"-GmbH und seit über 30 Jahren im Beruf. Die schlechte Ausbildungssituation in Sachsen-Anhalt sei Grund zu großer Besorgnis, 5 000 Jugendliche seien noch ohne Ausbildungsvertrag. Diese traurigen Tatsachen sollten die Festlichkeiten allerdings nicht überschatten. Nach dreijähriger Ausbildung in den Meisterbetrieben hatten sich alle Fünf gute Kenntnisse und Fertigkeiten angeeignet, um die Gesellenprüfung vor einem Monat erfolgreich zu meistern. Nun nutzten die Gesellen die kleine Feier im Ratskeller als Chance, sich bei den Verantwortlichen für die reibungslos verlaufene Prüfung zu bedanken.

"Ich bin froh, dass ich jetzt übernommen wurde", sagte Matthias Kämmer. Der 21-Jährige sammelte im Maler-Betrieb Hojenski in Großörner wichtige Berufserfahrung. "Mir stehen in diesem Handwerk mehrere Wege offen, erstmal ist es aber wichtig, Berufserfahrung zu sammeln", meinte Matthias. Mit vielen Glückwünschen und unter den stolzen Blicken der Eltern und Angehörigen durften er und die anderen Gesellen den Beweis der bestandenen Prüfung endlich entgegen nehmen. Dazu gab es einen Blumenstrauß und ein Überraschungsgeschenk von Stefan Ott, Mitarbeiter der Innungs-Krankenkasse (IKK).

Dann klirrten die Sektgläser und die Bedienungen des Ratskellers servierten den ersten Gang. Für diesen Abend waren die Sorgen vergessen. "Wir wünschen den Jungs für ihre berufliche Laufbahn viel Glück", sagte Obermeister Erich Lange. Die Fünf hätten es zumindest geschafft, sich in der so harten Arbeitswelt einen ersten Platz zu erkämpfen.