Löchriger Stein Löchriger Stein: Mauern aus Schlackesteinen sorgen für Unmut
Gerbstedt/MZ. - Wie sehr Dietrich die Sache am Herzen liegt, das machte er mit seinem besonderen Engagement deutlich. So nutzte er nicht nur die Märzsitzung des Gerbstedter Stadtrates, um dort in der Einwohnerfragestunde seine Kritik vorzubringen. Auch in der April-Beratung brachte er erneut seine Meinung dazu zum Ausdruck. "Die Schlackemauern haben mit dem Charakter der Gedenkstätte nichts zu tun", so seine Auffassung auf den Punkt gebracht. Das Gelände sei dadurch verunstaltet.
Die Mauern waren mit Hilfe von ABM-Kräften errichtet worden. "Wir mussten uns etwas einfallen lassen, um den Stein zu schützen", erklärte Bürgermeister Siegfried Schwarz (CDU) mit Verweis auf Vandalismus und Umweltsünder. Denn der Ort um den Hoyerstein habe immer wieder ausgesehen "wie eine Mülldeponie". Vorher hatten an gleicher Stelle Hecken gestanden, doch die hätten nicht gereicht, um unvernünftige Mitbürger abzuhalten, die mit Autos oder Mopeds bis an den Stein herangefahren seien. Da es auch im Stadtrat selbst Stimmen der Kritik zu den Schlackemauern gibt, schlug der Bürgermeister den Räten vor, die Angelegenheit noch einmal zu diskutieren. Mit einem Ortstermin soll dazu der Auftakt gemacht werden.
Gestaltet wurde das Umfeld übrigens ohne vorherige Absprache mit der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises. Was allerdings nicht nötig ist, weil der Stein nicht in der Denkmalliste aufgeführt ist, wie Sachgebietsleiter Volker Büttner bestätigte. "Das ist Angelegenheit allein der Gemeinde", so Büttner.