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Leben wie ein Bauer oder Fürst anno 1300

Von Peter Lindner 11.01.2005, 17:33

Allstedt/MZ. - Der Vertrag ist praktisch unterschriftsreif. Damit würde neues Leben in die alten Gemäuer einziehen, denn die künftigen "Burgherren" haben viel vor.

Die Idee ist verblüffend einfach: "Leben wie anno 1300". Das Motto ist verbunden mit der Einladung, in der historischen Burganlage einen Erlebnisurlaub zu verbringen. Warum nicht einmal eine Woche als Bauer, Handwerker, Edelmann oder Ritter in die Vergangenheit eintauchen? Es ist auch möglich, seinen Urlaub als Fürst oder König zu verbringen. Das ist auf jeden Fall bequemer, aber auch teurer - eben wie im Mittelalter.

Aus einem Credo wird die Geschäftsidee. Weigelt, Ruske und Co. wollen Ernst machen. Im Burggraben sollen demnächst Tiere angesiedelt werden, Strom- und Wasseranschlüsse werden wieder aktiviert, Räume instand gesetzt. Die neuen Burgherren wollen Zug um Zug investieren. Dazu werden sich Handwerker und Künstler gesellen, die dem Kleinod über dem Rohnetal ein ganz eigenes Flair einhauchen. Gemeinsam mit den bereits auf Burg und Schloss tätigen Vereinen könnten touristische Angebote unterbreitet werden, die auch neue Besucherpotentiale erschließen. Davon dürfte die ganze Stadt profitieren.

Das alte Gemäuer sah schon viele Herren. Da regierten Thüringer Adelsgeschlechter, die Querfurter, auch die Mansfelder Grafen besaßen Burg & Schloss als Lehensträger. Herzog Rudolf von Sachsen und seine Söhne, Kurfürsten von Sachsen und auch die Wettiner trugen sich in die Besitzerliste ein und sogar die Stolberger Adligen hatten den Allstedter Besitz als Pfand kurz in ihren Händen. Allstedt war begehrtes Schacherobjekt des Adels. Nach der Fürstenabfindung 1920 wurden Schloss und Kernburg Eigentum des Freistaates Thüringen, 1947 gingen sie in den Besitz von Sachsen-Anhalt über.

Informationen unter:

www.leben-anno1300.de