Kripo ermittelt in Allstedt Kripo ermittelt in Allstedt: Morddrohungen per Post gegen mehrere Personen

Allstedt - Morddrohungen in Allstedt. Wie Polizeisprecher Gunnar Grassmann am Donnerstag bestätigte, lag am Mittwochmorgen ein Brief mit Morddrohungen bei der Allstedter Wohnungsbaugesellschaft in der Post. In dem Brief, der nach MZ-Informationen per Hand geschrieben wurde, werden mehrere Personen bedroht. Darunter ist die Chefin der Wohnungsbaugesellschaft, Antje Siemann. Die Polizei äußert sich weder zum Inhalt des Schreibens noch zu den bedrohten Personen. „Wir nehmen den Brief aber sehr ernst“, sagte Graßmann. Die Ermittlungen würden von der Abteilung Staatsschutz des Polizeireviers Mansfeld-Südharz geführt.
Entsetzungen in der Rohnestadt
Allstedts Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) äußerte sich entsetzt über den Vorfall: „Bei allem Streit in der Sache, so etwas geht zu weit und ist nicht zu akzeptieren“, sagte er und deutet damit auf den öffentlich ausgetragenen Streit um einen Wohnhausneubau am Wigbertiturm (die MZ berichtete) hin. Allerdings hat die Polizei nicht bestätigt, dass der Brief im Zusammenhang damit steht. Mitglieder der Bürgerinitiative gegen den Neubau distanzieren sich. „Wir sind entsetzt und schockiert“, so Carina Fracke. Und weiter: „Wir haben kein Problem mit den handelnden Personen, uns geht es um die Sache.“ Ihre Mitstreiterin Manjana Bieling wird ebenfalls deutlich: „Wir verurteilen solche Aktivitäten und müssen uns nicht hinter Drohbriefen verstecken.“
Einwohnerantrag geprüft
Am Montag hatte die Bürgerinitiative dem Stadtrat eine Petition mit 1 111 Unterschriften vorgelegt. Ihre Forderung: Vor dem Wigbertiturm soll eine Grünanlage anstatt des von der Wohnungsbaugesellschaft geplanten Mietshauses entstehen. Richter versicherte, er werde die Petition als Einwohnerantrag behandeln. Damit beruft er sich auf das Kommunalverfassungsgesetz des Landes. Es schreibt vor, dass mindestens 400 stimmberechtigte Bürger der Stadt unterzeichnen müssen, um dem Antrag Geltung zu verleihen. Ob dies der Fall ist, soll geprüft werden, denn nicht alle Unterstützer stammen aus Allstedt. Außerdem schreibt das Gesetz vor, dass ein Einwohnerantrag innerhalb von zwei Monaten nach der Bekanntgabe des Beschlusses bei der Stadtverwaltung eingehen müsse. Auch hier müsse man sehen, ob diese Frist eingehalten wurde, sagte der Bürgermeister. (mz/fs/lwö)