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Kinovorführung Kinovorführung: Weltpremiere in Kreisstadt

Von FRANK SCHEDWILL 06.06.2013, 12:04
Breakdown Forest
Breakdown Forest Ralf Kandel Lizenz

SANGERHAUSEN/MZ - Dass im Sangerhäuser Kino neue Filme über die Leinwand flimmern, ist seit der Wiedereröffnung des Moviestar Central im Februar dieses Jahres nichts Außergewöhnliches. Am Samstag in einer Woche, 15. Juni, gibt es aber doch etwas ganz Besonderes: Dann ist in dem traditionsreichen Haus am Kornmarkt mit „Breakdown Forest“ quasi eine Weltpremiere zu erleben.

Patrick Roy Beckert, ein 23-jähriger Filmemacher, zeigt erstmals vor einem größeren Publikum sein Spielfilmdebüt, das er zum Teil in der Kreisstadt und deren Umgebung gedreht hat und in dem auch eine ganze Reihe Darsteller aus Sangerhausen mitwirken. Der Nachwuchsfilmemacher, der über Freunde nach Sangerhausen gekommen ist, hat das Drehbuch geschrieben, Regie geführt, war für Kamera und Schnitt sowie die Effekte und das Casting der Schauspieler zuständig. Außerdem ist er selbst als Darsteller zu sehen.

Wie viel Sangerhausen steckt im Film?

Die Handlung des Filmes, den Beckert als Psycho-Action-Thriller beschreibt, geht in etwa so: Sajoscha Petrosevitsch (gespielt von Beckert) ist ein junger, glücklich verheirateter Auftragskiller. Er will mit seiner Frau Thia ein gewaltloses Leben beginnen, doch wird ihm ein Strich durch die Rechnung gemacht. Unbekannte entführen ihn, um ihn Opfer eines sadistischen Spieles werden zu lassen. Ein Spiel, bei dem es darum geht, als Letzter auf dem Schlachtfeld zu stehen. „Dabei wird die Geschichte konsequent aus der Sicht der Opfer und ihrem Überlebenskampf erzählt. Der Zuschauer weiß nur, was die Opfer wissen“, erzählt Beckert. Gedreht wurde von April bis Oktober vergangenen Jahres in Sangerhausen und in Beckerts Heimatstadt Karlsruhe mit digitalen Spiegelreflex- und Systemkameras in HD.

Zu 90 Prozent spielt der Film allerdings im Wald, so dass die Zuschauer nur in zwei Szenen Sangerhausen wieder erkennen dürften, wie der Filmemacher sagt.

Starke Nerven

Ein kurzer Ausschnitt des Films ist bereits im Internet zu sehen. „Es geht gut zur Sache“, lacht Beckert bei der Vorführung des Trailers, in dem eine ganze Reihe Gewaltszenen gezeigt werden. Es werde aber nicht nur geballert, der Film habe auch eine Handlung.

Für schwache Nerven ist „Breakdown Forest“ aber offensichtlich nichts. Gut 20 Liter Filmblut seien benötigt worden, um die Szenen darzustellen. Das Kino hat den Film für Zuschauer ab 18 Jahren freigegeben.

Finanziert wurde der Low-Budget-Film unter anderem mit Hilfe von Spenden. Insgesamt habe das Projekt 5 000 Euro gekostet. Beckert hofft aber, nach der Premiere einen großen Verleih für seinen Film zu finden.

Darüber hinaus soll „Breakdown Forest“ als DVD und Blue Ray sowie die Filmmusik auf CD erscheinen. Kritiker, die die kompletten 95 Minuten des Streifens bereits gesehen haben, meinen, dass der Independent Film mit viel Liebe zum Detail gedreht worden sei. Das sehe man immer wieder. Und die darstellerische Leistung sei wirklich klasse, obwohl es stellenweise Akteure sind, die wie der ebenfalls 23-jährige Sangerhäuser Chris Friedling das erste Mal in einem abendfüllenden Spielfilm als Hauptdarsteller vor der Kamera standen. „Breakdown Forest“ wird am 15. Juni um 20.15 Uhr im Kino 1, dem größten Saal des Moviestars, gezeigt. Dann soll auch die Filmcrew anwesend sein. Karten sind noch zu haben, ein Teil der 122 Plätze sei aber bereits vergeben, heißt es. Sollte der Kampf ums Überleben beim Publikum gut ankommen, sind weitere Aufführungen in der Kreisstadt geplant.

Der Film im Internet:www.breakdown-forest.de