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Kein Geld für Löhne Kein Geld für Löhne: Mitarbeiter von Salux freigestellt

Von Karl-Heinz Klarner 04.09.2019, 10:50
Firma Salux
Firma Salux schumann

Sangerhausen - Beim Sangerhäuser Wellplattenhersteller Salux gehen langsam die Lichter aus. Ein Großteil der zuletzt 70 Beschäftigten ist mit Beginn der Woche freigestellt worden und muss sich jetzt bei der Agentur für Arbeit arbeitslos melden. Das bestätigte am Dienstag Insolvenzverwalter Herbert Feigel gegenüber der MZ.

Geld reicht nicht mehr

Demnach ist Ende August das von der Agentur für Arbeit finanzierte Insolvenzausfallgeld ausgelaufen. Es sei nicht mehr genug Geld da, um die Löhne für alle Beschäftigten zu zahlen. „Wir wollen dennoch auf kleiner Flamme weiterleben“, sagte Feigel mit dem Verweis auf laufende Verkaufsverhandlungen.

So gebe es aktuell noch eine Schweizer Firma und ein lettisch-weißrussisches Unternehmen, die Interesse an Salux hätten. So kümmere sich ein kleiner Stamm der Belegschaft um die Wartung der Anlagen im Sangerhäuser Ortsteil Oberröblingen.

Feigel rechnet damit, dass bis Mitte Oktober eine Entscheidung über einen Verkauf gefallen ist. Ansonsten droht dem Traditionsunternehmen die endgültige Schließung.

Millionen investiert

Das wäre bitter. Denn erst Ende vergangenen Jahres waren eine neue Werkhalle und eine neue Produktionslinie eingeweiht worden.

Rund fünf Millionen Euro hatte die Investition gekostet, die die Zukunft sichern sollte. Schließlich sollten Wellplatten in höherer Qualität gefertigt werden, hieß es.

Doch ein verspäteter Start der Produktion sowie Fehler im Management hatten Salux zuletzt finanziell ins Schlingern gebracht.

So seien die Gewinnmargen in den letzten Jahren permanent geschrumpft. Während die Betriebskosten Jahr für Jahr kontinuierlich gestiegen seien, seien die Verkaufspreise für die Produkte seit 2011 nicht angepasst worden, hieß es weiter.

Rund um die Uhr produziert

Die Firma hatte rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche Wellplatten aus Kunststoff für Dächer und Fassaden gefertigt. Beliefert wurden unter anderem Baumarkt-Ketten und Carport-Hersteller.

Das Unternehmen hat seinen Ursprung in Sangerhausen und war aus dem VEB Plastverarbeitung hervorgegangen. 1992 übernahm der Unternehmer Walter Nink den Betrieb und entwickelte ihn weiter. (mz)