Kahlschlag ärgert Kelbraer Kahlschlag ärgert Kelbraer: Acht abrasierte Sträucher hinterm Haus

KELBRA - Helga Rößler und andere Anwohner der Straße der Volkssolidarität in Kelbra sind sauer. Auslöser ihres Ärger ist eine Art Kahlschlag: Acht Sträucher hinter ihren Eigentumswohnungen sind in dieser Woche radikal kurz geschnitten worden. „Darin haben Vögel gelebt“, sagt Rößler. Nach der Aktion mit der Kettensäge Kahlschlag seien keine mehr da. Sie verstehe nicht, warum man so einen Frevel an der Natur begehen müsse. Sie hat sich deshalb an die MZ gewandt.
Wir fragten beim Verursacher des Strauchschnitts nach. Auch er wohnt mit seiner Familie in der Straße der Volkssolidarität, will seinen Namen aber nicht in der Zeitung lesen. Er betont, von der Verwalterin der Eigentumswohnungen mit der Pflege des Grüns rund um die Häuser beauftragt worden zu sein. Die zumeist älteren Wohnungsbesitzer könnten dies selbst nicht mehr leisten. Und so mähe er nicht nur den Rasen, sondern verschneide auch alle zwei Jahre die Büsche hinter der Hausreihe. Bisher habe sich niemand daran gestört. Auch die Familie von Helga Rößler nicht.
Michaela Klose von der Sangerhäuser Wohnungsverwaltungs GmbH bestätigt, dass die Familie beauftragt sei, die Grünflächen zu pflegen. Sie könne im eigenen Ermessen den Rückschnitt von Sträuchern vornehmen, wenn er erforderlich sei. Das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Goldene Aue, das auch eingeschaltet wurde, wird ebenfalls nichts unternehmen, wie Geschäftsbereichsleiter Reinhard Breitenbach sagt. Derzeit sei es erlaubt, Sträucher zu verschneiden. Die Brutzeit der Vögel sei lange vorbei, so dass keine Gefahr drohe.
Beide Familien wollen das Strauchproblem nun in der nächsten Eigentümerversammlung ansprechen und versuchen, eine Lösung für die Zukunft zu finden. Die Versammlung findet im kommenden Frühjahr statt.
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