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Investitionspläne am 3 E Investitionspläne am 3 E: Streit um Heizhaus für «Beckers bester»

Von Jürgen Birkhahn 12.05.2003, 16:30

Eisleben/MZ. - Vorgesehen ist, so Ulrich Günther, Produktionschef bei "beckers bester", ein Kesselhaus zu errichten, das mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben wird. Wobei die Fruchtsaftfirma hier nicht selbst baut, sondern bei den Brüdern Martin Kunde ist. Dennoch, so Günther und Martin, habe man gemeinsam an der Vorbereitung getüftelt und sei vieler Orts auf offene Ohren gestoßen. Doch während sich Sachsen-Anhalts Umweltministerin Petra Wernicke aufgeschlossen gegenüber dem Projekt zeigt, stehen Eislebens Stadträte der Sache skeptisch gegenüber.

Ein entsprechender Antrag auf Befreiung vom Bebauungsplan ist zunächst erst einmal im Technischen- und Vergabeausschuss gescheitert. Hier befürchtet man eine Konkurrenz zu den Stadtwerken, wie Wolfgang Bieleit von der PDS deutlich machte. Eduard Jantos (CDU) indes will die für das Heizhaus avisierte Fläche an andere Interessenten vergeben, die es zwar gebe, die er in der Öffentlichkeit aber nicht nennen wolle. Wirtschaftsförderer Eckart Harrmann weiß, dass "es hier in den letzten zehn Jahren keinen Interessenten gegeben hat". Für die jungen Investoren ist solch eine Debatte nicht nachzuvollziehen. "Es dient doch der Umwelt und damit auch der Stadt", so Patrick Martin. Die Befreiung von den Vorgaben des Bebauungsplanes ist für den Bau eines Schornsteines nötig. Der werde, so die Gebrüder Martin, nicht höher, als der, der schon zum Betriebsgebäude der Firma "beckers bester" gehört.

Und aus dem Vorhaben der Firma aus Langeneichstädt könnten mehrere Betriebe der Region Nutzen ziehen. So soll das zu verbrennende Holz aus dem Ziegelrodaer Forst, speziell aus dem Revier Rothenschirmbach, kommen. "Das bedeutet auch Arbeit für eine Spedition", so Martin. Alle Vorabsprachen sind gelaufen, auch mit den Banken ist alles klar, so die Investoren, die hier 1,3 Millionen Euro verbauen wollen, damit in einer Stunde bis zu acht Tonnen Dampf produziert werden können.

Den Vorwurf, die Stadtwerke verdrängen zu wollen, entkräften die Langeneichstädter. "Es wird ja noch jede Menge Energie benötigt".