1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Hobbymaler zeigt seine Werke: Hobbymaler zeigt seine Werke: Phantasiebilder mit Hang zur Mystik

Hobbymaler zeigt seine Werke Hobbymaler zeigt seine Werke: Phantasiebilder mit Hang zur Mystik

Von Hans-Joachim Paduch 24.10.2002, 16:21

Klostermansfeld/MZ. - Christian Raufeisen (21) verbringt in diesen Tagen viel Zeit in seinem Kellerstübchen. Das hat er sich im elterlichen Wohnhaus in Klostermansfeld eingerichtet, damit er in aller Ruhe seinem Hobby, der Malerei, frönen kann.

Im Moment allerdings denkt er weniger ans Malen als vielmehr daran, einen Teil seiner Bilder auszuwählen und einigen einen Rahmen zu verpassen. Denn Raufeisen bereitet seine erste Ausstellung vor. Sie soll am Samstag um 18 Uhr im Kunstzuckerhut in Hettstedt eröffnet werden.

Und da ist ihm durchaus schon etwas Nervosität anzumerken. Immerhin steht er zum erste Mal mit seinen Bildern derart in der Öffentlichkeit. Zwar ist der Name Raufeisen im Mansfelder Land schon des öfteren im Zusammenhang mit Ausstellungen gefallen. Allerdings hat es sich dabei um Bilder seines Vaters, Gunter Raufeisen, gehandelt, der durch mehrere Ausstellungen, unter anderem in der Mansfeld-Galerie im Eisleber Kulturhaus und in der Klostermansfelder St.-Marien-Kirche, inzwischen kein Unbekannter mehr ist.

Christian will seinem Vater, dem er bei der Arbeit oft über die Schulter geschaut und so manchen Kniff abgesehen hat, nun aber keine Konkurrenz machen. "Wir malen von den Motiven her völlig unterschiedlich", sagte er. "Landschaften, Porträts oder auch Tierbilder mag und male ich überhaupt nicht. Zwar habe ich eine Bekannte schon in einer Bleistiftzeichnung porträtiert, und sie war sehr zufrieden damit. Aber das war's auch schon."

Raufeisen hat schon seit seiner Kindheit gern gemalt. Das scheint in der Familie zu liegen. Aber so richtig angefangen hat er erst nach der Lehre als Maler und Lackierer bei Malermeister Gerald Kühnemann in seiner Zivi-Zeit im Förderpädagogischen Zentrum in Wippra. "Da habe ich mich mit einem Anatomiebuch beschäftigt und eine ganze Reihe von Zeichnungen gemacht. Eine davon, ein weiblicher Torso, wird vielleicht mit zur Ausstellung gehen."

Die meisten der anderen Bilder unterscheiden sich deutlich von dieser zarten Bleistiftzeichnung. Raufeisen bevorzugt Phantasiemotive mit zur Mystik neigendem Inhalt. Dabei bevorzugt er keine bestimmte Maltechnik und ist sowohl mit Airbrush als auch dem Pinsel, Bleistift oder Zeichenkohle vertraut. Eines seiner Bilder, auf eine große Leinwand gemalt, hat eine Zeit lang die Helbraer Disco "Shut up" geziert und hängt aber nun im Kellerstübchen über der Couch. "Ich habe vor, zu dieser ,Verkörperung des Bösen' noch ein Gegenstück zu malen, mit fast himmlischem Motiv", sagt er. "Die Leinwand liegt schon bereit." Schon eingedenk dieser Absicht wäre es sicherlich falsch, Raufeisen als so genannten schwarzen Maler einzustufen.

Sicher tendiert er zur abstrakten Malerei und dem Surrealismus. Es gibt auch eine Reihe Bilder, die durch helle, freundliche Farben auffallen. Darunter auch das Bild "Langer steiniger Weg", ein leuchtender Sonnenuntergang mit einem symbolhaft hoch ansteigenden Weg, das persönliche Hintergründe hat, über die Raufeisen jedoch nicht sprechen möchte. Zur Ausstellungseröffnung am Sonnabend im Kunstzuckerhut werden die Besucher noch eine andere Seite des jungen Hobbymalers kennen lernen. Gemeinsam mit drei Freunden bildet er die Band "Straight forward", die zur Vernissage live zu hören sein wird.

Der Kunstzuckerhut ist an folgenden Tagen geöffnet: Dienstag bis Sonnabend, jeweils von 11 bis 17 Uhr. Telefon (03476) 20 16 48