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Hirschdenkmal Hirschdenkmal: Stolberger Wappentier bestohlen

Von Steffi Rohland 01.10.2014, 12:51
Am Hirschdenkmal bei Stolberg fehlt seit vermutlich 14 Tagen die Erläuterungstafel.
Am Hirschdenkmal bei Stolberg fehlt seit vermutlich 14 Tagen die Erläuterungstafel. Rohland Lizenz

Stolberg - Ein Loch im Sockel des Hirschdenkmals überraschte die Wanderer am Freitagabend in Stolberg/Harz. Bis vor ungefähr 14 Tagen war hier eine Steinplatte befestigt. Sie trägt die Aufschrift: „Wappentier von Fürstenhaus und Stadt Stolberg Errichtet am 28.4.1911 Harzklub 1997.“ Nun ist sie weg.

Volkmar Hühner aus Berga, der mit seinen Enkeln Hannes und Louis Bolte an der Wanderung zur Hirschbrunft teilnahm, fragt sich, wer so etwas macht. Auch Wolfgang Hagemeister (65) aus Roßla schüttelt nur den Kopf: Ich kann das nicht verstehen“, sagt er. „Eines Tages fehlt dann noch der Hirsch“. Im Gegensatz zu seinem Enkel Christian Radke (10) sah er das Hirschdenkmal zum ersten Mal. Die Witterung am Freitagabend ließ Armin Hoch vom Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz schon ahnen, dass sich kaum ein Hirsch hören lassen würde. Aber das machte den 25 Wander- und entdeckungslustigen Leuten aus der Region nichts aus. Er hatte auch so genügend zu erzählen und zu zeigen.

Im Rahmen der Dauerausstellung „Buchen musst du suchen…“, werden schon seit geraumer Zeit Wanderungen in die um Stolberg gelegenen Buchenwälder angeboten. Damit nahm das Biosphärenreservat eine Tradition wieder auf, die es bereits vor über 25 Jahren gab, als Stolberg/Harz noch viele Urlauber des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) beherbergte. Damals organisierten die findigen Stolberger einen hundertprozentigen Erfolg bei der Hirschbrunft-Wanderung. Hier und da sollen sich Leute mit Gießkannen im Wald versteckt haben, die das Rufen der Hirsche nachahmten. „Darauf verzichten wir heute“, sagte Armin Hoch. „Kommen sie lieber wieder hierher, wenn die Nächte klar und kalt sind, dann kommen die Hirsche in Stimmung.“

Trotzdem ging man besonders aufmerksam auf der Hirschallee. Dass sich das Rotwild ganz nah im Wald aufhält, konnte Armin Hoch sogar noch an einer frischen Rotwild-Fährte zeigen. Die Abenddämmerung und das Nieselwetter lockten allerdings nur die Feuersalamander aus ihren Verstecken. So gab es für Kinder und Erwachsene Tiere zu sehen, die sonst ebenfalls ein sehr verstecktes Leben führen. (mz)