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Hausarztnotstand in Sangerhausen Hausarztnotstand in Sangerhausen: Ortschef unterstützt Protestaktion

Von Frank Schedwill 09.02.2016, 19:14
Die Unterschriftenaktion gegen den Hausarztnotstand in der Region findet immer mehr Unterstützung.
Die Unterschriftenaktion gegen den Hausarztnotstand in der Region findet immer mehr Unterstützung. dpa Lizenz

SANGERHAUSEN/EDERSLEBEN - Die Initiatoren der Unterschriftenaktion gegen den Hausarztnotstand in der Sangerhäuser Region erhalten prominente Unterstützung: Wolfgang Koch (parteilos), der Bürgermeister von Edersleben, kündigte an, am Donnerstag mit den Listen in seinem Ort von Haus zu Haus gehen und Unterschriften sammeln zu wollen. Berufstätige könnten an dem Tag aber auch bis 18 Uhr im Gemeindebüro im Dorfgemeinschaftshaus unterschreiben.

Wie Koch sagte, stehen auch in seinem Ort demnächst eine ganze Reihe Einwohner ohne hausärztliche Betreuung da. Ihre bisherige Hausärztin Katrin Sladeck aus dem Nachbarort Oberröblingen geht Ende März in den Ruhestand. Ein Nachfolger für die 61-Jährige ist bisher nicht in Sicht. Weder die Medizinerin, noch die zuständige Kassenärztliche Vereinigung haben bisher jemanden finden können, der die Praxis weiterführt. Sladeck behandelt nach eigenen Angaben im Quartal zwischen 1?300 und 1?400 Patienten. Für Koch ist die Misere bei der hausärztlichen Versorgung ein unhaltbarer Zustand: „Es muss dringend eine Lösung gefunden werden. Man kann die vielen Menschen doch nicht im Regen stehen lassen“, sagte der Bürgermeister. Er rief auch die Bürger aus Nachbarorten dazu auf, die Aktion zu unterstützen.

Die Patienteninitiative hat die Unterschriftenlisten im „Home Market“, dem früheren Teppichfreund-Markt im Helmepark, sowie in weiteren Geschäften in Sangerhausen und Oberröblingen ausliegen. Sie sollen in zwei Wochen an die Kassenärztliche Vereinigung sowie Kopien davon an Sangerhausens OB Ralf Poschmann (CDU) und Landrätin Angelika Klein (Linke) übergeben werden. (mz)