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Harzer Wandernadel Harzer Wandernadel: 400 Wanderer zum Auftakt der neuen Saison

Von Heinz Noack 12.04.2015, 16:29
Die Wanderfreunde warteten geduldig, bis sie außer dem Sonderstempel zur Saisoneröffnung noch die Botschafterstempel von Wander-Kaiser Helmut Engelmann (re.) und Brockenbenno (2.v.re.) bekamen.
Die Wanderfreunde warteten geduldig, bis sie außer dem Sonderstempel zur Saisoneröffnung noch die Botschafterstempel von Wander-Kaiser Helmut Engelmann (re.) und Brockenbenno (2.v.re.) bekamen. Noack Lizenz

Uftrungen - Rund 400 Freunde der Harzer Wandernadel aus Thüringen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gaben sich am Wochenende zur Eröffnung der 10. Wandersaison 2015 an der Heimkehle bei Uftrungen ein Stelldichein. Bevor am Sonnabend der traditionelle Stempelkasten mit Sonderstempel aufgebaut war, konnte man sich auf zwei geführten Wanderungen „warm“ laufen. Christiane Funkel vom Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz zog mit 70 Frauen und Männern auf der alten Grenze Kursachsen-Kurhannover durch die Schableite. Hier waren zahlreiche Wanderer erstaunt, das niedersächsische Welfenross auf einem Grenzstein in Sachsen-Anhalt zu sehen. Aufklärung gab es durch Funkel: „Diese Steine wurden vor 280 Jahren gesetzt und trennten einst sogar zwei Königreiche.“ Das war Neuland für Willi Salfeld und Bärbel Grolik vom Harzklub-Zweigverein Tanne. „Wir sind zum ersten Mal in der Karstregion gewandert“, sagte Grolik. „Erstaunlich, was es hier alles zu sehen gibt.“ Da hatte es der „Harzer Turbo-Wander-Kaiser Helmut III.“ aus Dahlenwarsleben (Bördekreis) leichter mit den Eindrücken. Helmut Engelmann (71) kennt eigentlich fast jeden Weg und Steg im Harz. „Meine erste Tour habe ich am 14. Januar 2009 absolviert“, bemerkte er schmunzelnd. „Daraus wurden bis zum heutigen Tage 21 Wanderkaiser.“ Das heißt, er hat 21 Mal 222 Stempel gesammelt. Einmal ist er die gesamte Strecke in 13 Tagen gelaufen, 55 Kilometer pro Tag. Dafür erhielt er den Titel „Turbo-Wanderkaiser“ und die Ernennung zum „Sonderbotschafter 2014“.

Wanderkaiser und Stempel-Sammler

Die Aktion Harzer-Wandelnadel wurde vom Verein „Gesund älter werden im Harz“ mit Sitz in Blankenburg im Jahre 2006 gestartet. Je nach Anzahl der in einem speziellen Wanderpass abgedruckten Stempel gibt es verschiedene Wandernadeln und Titel. Wer alle 222 Stempel gesammelt hat, ist Harzer Wanderkaiser. 2014 wurde der 2.500. Harzer Wanderkaiser ernannt. Jährlich wird ein besonders aktiver Wanderer als Sonderbotschafter ausgezeichnet. Im Altkreis Sangerhausen gibt es zwölf Stempelstellen.

Auch Marion Kalmring aus Rieder bei Ballenstedt gehörte zu den Bewunderern der frühlingshaften Karstlandschaft. „Ich freue mich schon auf eine neue Tour in der Region“, sagte sie. „Mich interessieren auch die vielen Pflanzenarten.“ Für Manfred und Elke Hoppe aus Woltersdorf sowie Angelika Crämer aus Herzberg stand mehr die Geschichte im Vordergrund. „Hier liegt so viel Interessantes ganz dicht beieinander“, staunte Frau Crämer. „Ich möchte einfach noch mehr wissen.“

Nach dem Erwerb des aktuellen Wander-Info-Heftes konnte man sich den Sonderstempel holen. Erstaunlich, auf welchen Dokumenten man alles Stempel sammeln kann. Sie reichten von den Sammelheften über Tagebücher bis hin zu philatelistischen Belegen. „Das war sogar für uns neu“, freuten sich die Sonderbotschafter Helmut Engelmann und Benno Schmidt (Brockenbenno). Sie verteilten zusätzlich ihre eigenen Botschafterstempel.

Zu den begeisterten Wanderern gehörten auch Bernd und Arndt Schneeberg aus Berga: „Wir sind beide schon Wanderkaiser und in diesem Jahr soll der zweite Titel dazukommen.“ Brockenbenno hat wegen der Saisoneröffnung an der Heimkehle sogar auf seine Tagestour zum Brockengipfel verzichtet. Er sagte: „Dafür habe ich am 10. April meine 7525. Brockenwanderung absolviert.“ (mz)