Grundschule Kelbra Grundschule Kelbra: Berga wird zur Außenstelle

BERGA/KELBRA/MZ - Ende und Neuanfang in Berga: Die bisher eigenständige Grundschule des Ortes wird zum 31. Juli dieses Jahres geschlossen. Allerdings soll in Berga „auf unbestimmte Zeit“ weiter unterrichtet werden. Das hat der Verbandsgemeinderat der „Goldenen Aue“ beschlossen. Die Entscheidung fiel mit acht Ja-, zwei Neinstimmen und vier Enthaltungen.
Hintergrund sind die zu geringen Schülerzahlen in Berga. Nach den Vorgaben der Landesregierung gelten Grundschulen ab 1. August dieses Jahres nur dann als bestandsfähig, wenn mindestens 60 Schüler unterrichtet werden. In Berga gibt es mit Beginn des Schuljahres 2014/2015 aber nur 49 Schüler. Für das derzeit laufende Schuljahr war der Verbandsgemeinde noch eine Ausnahme genehmigt worden. „Dies ist nach derzeitiger Gesetzeslage nicht mehr möglich“, sagte Verbandsbürgermeister Ernst Hofmann (CDU).
In der Burggrundschule in Kelbra lernen derzeit etwa 80 Jungen und Mädchen. Das Gebäude wurde im Jahr 1991 in Containerbauweise errichtet. Es ist nach Angaben der Stadt zu hundert Prozent räumlich ausgelastet. Vor einigen Jahren wurde das Haus saniert. Damals sind bereits Räume der Schulleiterin in ein anderes städtisches Gebäude ausgelagert worden, um Platz zu schaffen. In dem Nebenhaus stehen keine weiteren Räume zur Verfügung. Es wird für die Schulspeisung und für städtische Veranstaltungen genutzt. Außerdem befinden sich darin Mietwohnungen. (fs)
Deshalb hat der Verbandsgemeinderat entschieden, den Schulbezirk Berga aufzulösen. Ab 1. August wird er dem Schulbezirk im benachbarten Kelbra zugeordnet. Den Weg für diese Verbundlösung hatte jüngst der Kreistag mit einem Beschluss zur Schulentwicklungsplanung freigemacht.
Allerdings gibt es in Kelbra nicht genug Platz, um die Schüler aus Berga aufzunehmen. Deshalb werden die Kinder vorerst weiter in der Bergaer Schule unterrichtet. „Gemeinsame Anstrengungen der Stadt Kelbra und der Verbandsgemeinde zur Suche nach einer geeigneten Fläche für einen Neubau in Kelbra bzw. der Kauf einer Immobilie sind bisher gescheitert“, so Hofmann. Sie würden aber zielstrebig weiter verfolgt.
Unklar ist nach Angaben der Verbandsgemeinde noch, welche Klassen künftig in Berga unterrichtet werden. Das müsse nun das Landesverwaltungsamt entscheiden, hieß es aus der Verwaltung in Kelbra. Verbandsgemeinderatsmitglied Fritz Glaser (Linke) sagte am Donnerstag: „Ich habe für den Beschluss gestimmt.“ Es sei die einzige Möglichkeit gewesen, die Bergaer Schule noch für ein paar Jahre zu erhalten. Generell halte er die Regelung für „hirnrissig“, in Zeiten abnehmender Bevölkerung, die Mindestschülerzahlen zu erhöhen. „Aber vielleicht gibt es nach der nächsten Landtagswahl eine neue Landesregierung.“ Marlies Schneeberg (CDU), die Bürgermeisterin von Berga, war nicht zu erreichen. Sie sei auf Dienstreise und erst am Montag wieder im Gemeindeamt. Schneeberg hatte nach Angaben von Sitzungsteilnehmern gegen den Beschluss gestimmt.
Mit dem Aus für die eigenständige Grundschule in Berga gibt es im Bereich der Verbandsgemeinde künftig neben Kelbra nur noch den Grundschulstandort in Wallhausen. Dort werden Kinder aus Wallhausen, Brücken-Hackpfüffel und Riethnordhausen unterrichtet. Die Schulen in Wallhausen und Kelbra gelten langfristig als gesichert.
Die Grundschüler aus Edersleben lernen im Sangerhäuser Ortsteil Oberröblingen.
