German-Beach-Soccer-League German-Beach-Soccer-League: Schiedsrichter aus Wippra ist erstklassig

Sangerhausen - Der Traum von der Fußball-Bundesliga. Für Schiedsrichter Steffen Reise geht er in Erfüllung. Allerdings pfeift der 27-jährige Wippraer nicht in Dortmund, München oder Gelsenkirchen, sondern in Leipzig, Ibbenbüren oder Rostock. Und nicht auf Rasenplätzen, sondern auf Sand. Steffen Reise ist einer der Unparteiischen, die die Partien der German-Beach-Soccer-League, und damit der Bundesliga in Deutschland leiten.
18 Schiedsrichter sind vom Deutschen Fußball Bund (DFB) dazu für die Saison 2015 auserkoren. Reise ist einer von vier Unparteiischen aus dem Fußball-Osten, der Einzige aus Sachsen-Anhalt, die den begehrten Sprung auf die Liste geschafft haben.
Begonnen hat seine Schiedsrichter-Laufbahn 2001 auf dem grünen Rasen. Immerhin bis in die Landesliga Sachsen-Anhalt hat er es geschafft. Nun also der Sprung zum Beach-Soccer. Mit all seinen Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschieden zum Fußball auf dem grünen Rasen. Ein Beispiel gefällig? „Freistöße beim Beach-Soccer schießt immer der gefoulte Spieler selbst. Eine Mauer gibt es nicht, der Schütze hat freie Schussbahn aufs Tor“, erzählt er.
Aber wie ist es nun zum Wechsel vom Rasen auf Sand gekommen? Im vergangenen Jahr hat der Fußballverband Sachsen-Anhalt Interessenten für den Beach-Fußball gesucht. „Wer hat Interesse, hieß es. Ich habe das als eine neue Herausforderung gesehen, dachte das ist was für mich“, erzählt Steffen Reise. Dann ging alles ziemlich schnell. Nach einem erfolgreich absolvierten Lehrgang in Berlin folgten ein Prüfungsspiel, die die Einladung zu weiteren Lehrgängen und schließlich die Premiere als Bundesliga-Schiedsrichter bei einem Turnier in Hannover.
In diesem Jahr nun zählt der Wippraer zum festen Stamm der Bundesliga-Referees. Nach der Teilnahme an einem DFB-Lehrgang in Osnabrück und den ersten zwei Einsätzen bei Partien, stand fest, dass weitere Nominierungen als Schiedsrichter folgen.
Dabei ist die physische Anstrengung für die Unparteiischen schon ziemlich groß. Nicht nur, dass sie ebenso wie die Spieler bei Wind und Wetter barfuß auf dem Platz stehen, auch der Sand fordert ihnen einiges ab. „So ein Spiel dauert zwar nur eine Stunde. Aber es ist schon ein großer Unterschied. Die Spiele sind technisch sauberer, es geht schneller zu. Auf Sand ist es viel anstrengender“, sagt Reise.
Die Reisen von Reise führen ihn jetzt zu den Turnieren durch ganz Deutschland. Gespielt wird dabei ebenso auf Sandplätzen mitten in Städten, in Bädern oder eben an Stränden. Nicht vor etwa 80 000 Fans, wie in der „richtigen“ Bundesliga in München oder Dortmund. „Bei uns sind es zwischen 100 und 1 000 Fans, die dabei sind“, so der Schiedsrichter. Und einen weiteren, riesengroßen Unterschied, gibt es zur Elite-Liga des Deutschen Fußballs. „Richtig Geld verdienen kann man mit Beach-Soccer allerdings bei weitem noch nicht“, sagt Steffen Reise.
Unterstützung gibt es aber schon: „Der DFB hat die Liga unter seine Fittiche genommen, hilft zum Beispiel den Schiedsrichtern mit eigenen Beratern und Fitness-Trainern.“
Der Wippraer Steffen Reise, er pfeift übrigens für den VfB Sangerhausen, hat seine Ziele für die Zukunft klar abgesteckt. Bewähren will er sich im Feld der Schiedsrichter im Oberhaus der Soccer-League und Fuß fassen. „Alles andere kommt von selbst“, sagt er. Und hofft, dass vielleicht sogar ein weiterer Traum in Erfüllung geht. Der nämlich, einmal ein Länderspiel zu leiten.
Interessenten, die mehr über Beach Soccer wissen möchten, können sich an Steffen Reise, Telefon 0162/4 04 24 90 wenden. (mz)