Gedenktafel enthüllt Gedenktafel enthüllt: Der spätere Professor radelte zur Schule
Mansfeld/MZ. - "Wir freuen uns, dass der weltweit bekannte Astronom Professor Fricke ein Mansfelder war und wir neben Martin Luther und Franz Wilhelm Junghuhn einen weiteren berühmten Sohn der Stadt aus der jüngsten Vergangenheit ehren können", sagte der Landrat, der selbst Astronomie-Lehrer war. Günter Wilke, Mitglied des Heimatvereins, informierte über Frickes Leben. Der Bergmannssohn besuchte zunächst die Grundschule in Leimbach, wo der begabte Junge bereits Englisch und Französisch lernen konnte.
Zwar riet ihm der Rektor vom Besuch der Mittelschule in Hettstedt ab mit dem Hinweis, das sei rücksichtslos gegen seine Eltern. Doch er erarbeitete sich ein Fahrrad, mit dem er bei Wind und Wetter nach Hettstedt fuhr, und erhielt wegen seiner sehr guten Leistungen ein Stipendium. Auch in der Mittelschule war er besser gestellten Mitschülern leistungsmäßig haushoch überlegen, trotzdem wollte ihm der damaligen Direktor nicht helfen, im Aschersleber Stephaneum das Abitur zu machen.
Doch der Schulrat erkannte bei einer Inspektion die große Begabung des Jungen und wies den Schulleiter an, die Schulgeldfrage für das Stephaneum zu klären. Im Stephaneum festigte sich seine Vorliebe für die Astronomie. Das Abitur bestand er mit Auszeichnung. Nach Beendigung des Studiums der Astronomie, Mathematik und Physik und Heimkehr aus dem Zweiten Weltkrieg ist sein Berufsweg eine einzige Kette von Erfolgen.
Es ist das Verdienst des Heimatforschers Walter König aus Leimbach, dass die Leistungen Frickes auch in seinem Geburtsort Anerkennung finden.
Er erforschte den Lebensweg des ihm noch persönlich bekannten Wissenschaftlers und sponserte die Gedenktafel.