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Satzung beschlossen Gebühren für Kita- und Hortbetreuung in Südharz steigen: Das müssen Eltern nun bezahlen

Einstimmig hat der Gemeinderat Südharz die Erhöhung der Gebühren beschlossen - moderat in den Kitas, jedoch etwas mehr bei der Hortbetreuung.

Von Helga Koch 03.03.2024, 15:15
Symbolfoto - Einstimmig hat der Gemeinderat Südharz die Erhöhung der Gebühren beschlossen.
Symbolfoto - Einstimmig hat der Gemeinderat Südharz die Erhöhung der Gebühren beschlossen. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Südharz/MZ. - Eltern, die ihr Kind in einer Einrichtung der Gemeinde Südharz betreuen lassen, müssen künftig mehr bezahlen. Der Gemeinderat hat einstimmig – bei zwei Enthaltungen – die neue Satzung beschlossen. Sie tritt nach ihrer Veröffentlichung in Kraft.

Probleme im Schloss Roßla sollen behoben werden

Lars Wiechert, Leiter der Finanzverwaltung, erinnerte: „Die letzte Erhöhung liegt Jahre zurück.“ Für die Altersgruppen null bis drei Jahre und drei bis sechs Jahre stiegen jetzt die Gebühren moderat, um etwa 20 Euro monatlich, bei den Hortplätzen jedoch mehr.

Man habe die neuen Beiträge mit anderen Kommunen verglichen. Bei sozial bedürftigen Familien springe das Jugendamt ein.

Stefan Gaßmann (Alternative Liste Südharz) erinnerte an die Debatte im Sozialausschuss. Quintessenz: Die Eltern hätten sich weniger gegen eine Erhöhung um 20 Euro im Monat ausgesprochen, sondern mehr in Richtung Betreuungsqualität geäußert.

„Wir heilen ein Problem der Vergangenheit.“ Nun gelte es, zeitnah das Problem im Schloss Roßla zu beheben: „Das sollte oberste Priorität haben.“ Zwar werden die Hortkinder wegen des nicht nutzbaren Schlosses zurzeit in der Grundschule betreut.

Doch müsse die Gemeinde, wie Bürgermeister Peter Kohl (parteilos) betont, noch „Empfehlungen der Unfallkasse“ erfüllen. So werde das Schloss während der Hortöffnungszeiten künftig nicht mehr durch Dritte betreten werden können. „Es gab ein gutes Gespräch mit dem Elternkuratorium und der Kita-Leitung.“

Kritik an Erhöhung der Hortgebühren

Maik Siebert, Vorsitzender des Gemeinde-Elternkuratoriums, wünschte sich in der Gemeinde andere Prioritäten und nannte als Beispiel, dass die Gemeinde 5.000 Euro für eine Südharzkönigin zur Verfügung stelle.

Die Erhöhung der Elternbeiträge für die Kitas um 20 Euro seien angemessen, so Siebert. Bei den Hortgebühren, die zum Beispiel bei zwei Stunden täglicher Betreuung von 38 auf 85 Euro monatlich steigen, sollten aus Sicht des Kuratoriums die Beiträge nach unten korrigiert werden.

Und wenn er zusammenrechne, dass die Kitas durch die zweiwöchige Schließzeit im Sommer, zwischen Weihnachten und Neujahr, an Brückentagen oder wegen Fortbildung nicht öffneten, komme ein Monat im Jahr zusammen – aber die Gebühr sei dennoch zu zahlen.

Worauf Hauptamtsleiterin Verena Lungershausen widersprach: „Im Sommer wird jeweils eine Alternativ-Kita angeboten.“ Der Ratsvorsitzende Andreas Schmidt (Bürgerliche Mitte Südharz) ergänzte, durch die Sommer-Schließzeiten lasse sich der Urlaub „kanalisieren“, was wegen des einzuhaltenden Betreuungsschlüssels helfe. Die Beiträge schon eher neu zu kalkulieren und zu erhöhen, habe man wegen der Schließungen zur Coronazeit nicht gewollt.