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Dritter Platz bei Radioaktion Freude in Allstedt: Heimatverein gewinnt 500 Euro

Von Grit Pommer 16.11.2021, 07:45
Symbolfoto - Geld
Symbolfoto - Geld (Foto: imago images/blickwinkel)

Allstedt/MZ - Freude in Allstedt: Bei der Telefon-Abstimmung im Rahmen der Radio-Aktion „Starke Vereine“ hat der Heimatverein die drittmeisten Anrufe bekommen und kann sich nun über ein Preisgeld von 500 Euro freuen. Damit soll ein Projekt auf dem Friedhof umgesetzt werden. Denn dort gibt es einige interessante Grabstätten von historischer Bedeutung, erklärt Rainer Böge vom Heimatverein. Mit einem Informationssystem will man das Wissen um bedeutende Allstedter Persönlichkeiten dem Vergessen entreißen und Besuchern auf dem Friedhof den Weg zu den Grabstätten weisen.

So ist in Allstedt beispielsweise August Disselhoff begraben. Der gebürtige Westfale schrieb als 19-Jähriger den Text zu „Nun adé du mein lieb Heimatland“, als er für das Theologiestudium nach Halle/Saale fortging. Als 72-Jähriger zog er zu seiner jüngsten Tochter nach Allstedt, wo er zwei Jahre später verstarb und beigesetzt wurde.

Gruftkapelle wird als Geräteschuppen genutzt

Auch das Erbbegräbnis der Familie von Amtmann Voigt befindet sich auf dem Friedhof. Zurzeit wird die kleine Gruftkapelle als Geräteschuppen genutzt. Ein Umstand, den Böge gern ändern würde. „Aus der Familie ist Christian Gottlob Voigt hervorgegangen, der die Klosterschule Roßleben besuchte und später am Weimarer Hof Karriere machte“, erzählt Böge. Voigt sei dort Geheimer Rat und Ministerkollege Goethes gewesen. Sein Bruder, der Mineraloge Johann Karl Wilhelm, habe mit Goethe Wandertouren unternommen.

Auch die Familiengrabstätte derer von Trebra findet sich auf dem Allstedter Friedhof. Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra, in Allstedt geboren, studierte in Jena und wurde dann als erster Student der neu gegründeten Bergakademie Freiberg immatrikuliert. Später stieg von Trebra bis zum Oberberghauptmann auf.