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Freiwillige Feuerwehr Osterhausen Freiwillige Feuerwehr Osterhausen: Nach Suspendierung brennt die Luft im Ort

Von Kornelia Privenau 26.09.2002, 16:32

Osterhausen/MZ. - In der freiwilligen Feuerwehr in Osterhausen brodelt es kräftig. Heute Abend könnte der Siedepunkt erreicht werden: Die 17 Mitglieder der Jugendfeuerwehr wollen nach MZ-Informationen ihren Austritt erklären.

Die Ursache allen Übels: Wehrleiter Peter Götte hat Elke Polte als Jugendgruppenleiterin gefeuert. Dem Vernehmen nach hat die Chemie zwischen beiden schon geraume Zeit nicht gestimmt. Göttes Kommentar zur MZ: "Es ging nicht mehr. Eine Kommunikation mit Frau Polte hat es schon lange nicht mehr gegeben. Sie hat sich über Anweisungen, sogar für den Unfallschutz beim Training, hinweg gesetzt. Das ist auf die Dauer schädlich für die gesamte Wehr." Dass der Konflikt eskalieren könnte, indem die Jugendlichen aus der Wehr austreten, "bedauere ich außerordentlich, denn die Jugendwehr hat unter Leitung von Elke Polte gute Erfolge erreicht", so Götte weiter. Auch ohne die Gruppenleiterin seien Betreuung und Ausbildung der Jugendwehr gesichert. Zum 1. Oktober ist ein neuer Jugendwart berufen, so Götte.

Der Dienstherr der freiwilligen Feuerwehr ist Bürgermeister Rüdiger Folta. Obwohl ihm nach eigenen Worten der Konflikt zwischen Wehrleiter und Gruppenleiterin nicht unbekannt ist, habe ihn "diese Wendung sehr überrascht". Er selbst habe schon mit Polte gesprochen, um klären zu helfen, "aber ohne Erfolg". Der Bürgermeister sieht seinen Wehrleiter im Recht. Götte ist "vom Gemeinderat gewählt. Er hat die Kompetenz, jemanden zu entlassen oder zu berufen", so Folta, der auch erklärt: "Es tut mir leid, dass es so weit gekommen ist." Enttäuscht zeigte sich der Bürgermeister, "weil die jungen Leute mit ihrem Problem nicht zu mir gekommen sind".

Enttäuscht sei sie auch, so Elke Polte zur MZ. Vor allem, weil der Rauswurf am 19. September vor versammelter Mannschaft, dem Förderverein, passiert sei. Man halte ihr, so Elke Polte, "Untergrabung der Autorität des Wehrleiters vor". Das sei Unsinn, sie habe immer, wenn etwas anlag, "einen Zettel geschrieben, aber meist keine Antwort erhalten". Dennoch wolle sie gegen ihre Suspendierung "nichts unternehmen". Polte: "Das muss jetzt die Jugendfeuerwehr entscheiden." An eine Aussprache mit Wehrleiter und Bürgermeister denke sie erst, "wenn die Suspendierung aufgehoben wird".