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Freibad Eisleben Freibad Eisleben: Gäste sind empört über Preise

Von Manuela Bank 19.08.2004, 16:08

Eisleben/MZ. - Vor dem Hintergrund der Einführung des Arbeitslosengeldes II hat so mancher passionierte Schwimmer bereits jetzt seine Sorgen. So schreibt Birgit Greupner in einem Brief an die MZ, dass sie einmal in der Woche für eine Stunde schwimmen gehe, sich das aber wohl bald nicht mehr leisten könne: "Ich fühle mich jetzt schon wie ein Mensch zweiter Klasse."

"Das sind total überhöhte Preise für Arbeitslose und Familien", schimpft auch Sandra Hieke am Telefon. Die Mutter von drei Kindern bezahlt für einen Tag im Freibad, an dem die gesamte Familie teilnimmt, nunmehr 12 Euro. Für das neun Monate alte Baby müssen die Hiekes "glücklichweise nichts zahlen." Zuvor hatte Sandra Hieke, die arbeitslos und im Erziehungsurlaub ist, immerhin dieselbe Ermäßigung wie ihre Kinder erhalten. Ihr Mann bezahlt voll. Vor kurzem kostete der Badbesuch also nur 8,45 Euro. Allerdings erhielt das Baby da noch keinen freien Eintritt, womit sich die Summe auf 10,25 Euro belief. Trotzdem, für Hiekes sind auch knapp zwei Euro mehr zuviel. "Im kommenden Jahr können sie das Bad dann gleich dicht machen", so die 32-Jährige.

Dass viele Gäste wegen der neuen Tarife nicht mehr kommen, daran glaubt Siegmund Michalski, Chef des Eigenbetriebs Bäder, nicht. "Wir haben keinen Rückgang der Besucherzahlen." Beschwerden seien die normale Reaktion bei jeder Preiserhöhung. "Wir kommen jedoch nicht um die Anpassung herum." Höhere Betriebskosten durch höhere Energiekosten und steigende Personalkosten hätten das Handeln notwendig gemacht. "Sonst müssten wir schließen." Eine weitere Bezuschussung der Eintrittskarten für Arbeitslose hält Michalski für nicht machbar. Die Stadt subventioniere bereits jede Eintrittskarte. Kostendeckend wären nämlich 14,15 Euro. "Irgendwo müssen wir die Grenze ziehen."