Fahrradbauer aus Sangerhausen Fahrradbauer aus Sangerhausen: Mifa-Deal wird für den Landkreis teuer

Sangerhausen - Die millionenschwere Finanzspritze aus dem Jahr 2014 zur Rettung der Mitteldeutschen Fahrradwerke AG in Sangerhausen kommt den Landkreis Mansfeld-Südharz jetzt offenbar teuer zu stehen. Ab Februar kommenden Jahres werden die vierteljährlichen Raten von 162 000 Euro für die Rückzahlungen der 5,5 Millionen Euro an den Kreishaushalt ausbleiben. „Die Verträge über die Nutzung des Grundstücks sind uns vom Verwalter zum 28. Februar 2017 gekündigt worden“, sagte Landrätin Angelika Klein (Die Linke). Welche Auswirkungen das auf die Finanzen des Landkreises haben wird, bleibt zunächst offen. Der Landkreis werde versuchen, die Grundstücke zu vermarkten, kündigte Klein jedoch an.
Wie berichtet, hatte der Kreistag Mansfeld-Südharz Mitte 2014 den Millionenbetrag in einer Hau-Ruck-Aktion zur Rettung für den angeschlagenen Fahrradhersteller locker gemacht. Die Mifa AG hatte im Rahmen einer sogenannten Sale-and-Leaseback-Transaktion ein Betriebsgrundstück an den Landkreis verkauft. Die vereinbarten Ratenzahlungen blieben später aus und die Firma ging in die Insolvenz. Stattdessen musste der Landkreis am Ende noch die offene Grunderwerbssteuer zahlen.
Erst durch den Einstieg des Unternehmers Heinrich von Nathusius wendete sich das Blatt. Der Investor hatte Anfang 2015 den Geschäftsbetrieb unter dem Dach der Mifa-Bike Gesellschaft übernommen. Ermöglich wurde das unter anderem durch einen Kredit der Investitionsbank Sachsen-Anhalt. Nach einer Standortanalyse kündigte der Mifa-Bike-Eigentümer an, die innerstädtische Betriebsstätte aus Gründen der Rentabilität zu schließen und in der Nähe der Autobahn neu zu bauen. Gegenwärtig laufen die Erdarbeiten am Firmensitz in der Wasserschluft in Sangerhausen. Bis Ende 2016 soll das neue Werk des Traditionsunternehmens stehen. (mz)