Ermittlungen in Sangerhausen Ermittlungen in Sangerhausen: Polizei sucht zweites Überfallopfer

SANGERHAUSEN/MZ - Im Zusammenhang mit dem Raubüberfall auf eine 83-jährige Frau vom Montag im Sangerhäuser Stadtteil Südwest sucht die Kripo jetzt nach einem weiteren Überfallopfer. „Bereits am Sonntagabend hat es vermutlich zwischen 19 und 20 Uhr in der Glück-Auf-Straße einen ähnlichen Vorfall gegeben, von dem ebenfalls eine ältere Dame betroffen war“, sagte ein Polizeisprecher. Die Täter hätten es dabei offenbar auch auf die Handtasche der Frau abgesehen gehabt und die Seniorin zumindest angerempelt. Die Rentnerin habe die Tasche aber festhalten können.
Die Kripo bittet die Frau oder Zeugen des Vorfalls, sich im Polizeirevierkommissariat der Kreisstadt unter der Rufnummer 03464/25?40 zu melden.
Weiter im künstlichen Koma
Unterdessen ist der Zustand der 83-Jährigen, die am Montag in der Friedrich-Engels-Straße überfallen worden war, laut Polizeiangaben weiter kritisch. Die Frau liege noch immer im künstlichen Koma in einer Erfurter Spezialklinik. „Es geht ihr sehr schlecht“, sagte der Sprecher.
Die Seniorin war am Montagvormittag gestürzt, als zwei Jugendliche versucht haben sollen, ihr die Handtasche zu entreißen. Sie erlitt dabei schwerste Kopfverletzungen. Per Rettungshubschrauber wurde die Frau dann von der Sangerhäuser Heliosklinik in das Krankenhaus nach Erfurt verlegt.
Die beiden mutmaßlichen Täter, ein 15- und ein 16-jähriger Sangerhäuser, waren kurz nach der Tat von der Polizei festgenommen worden. Sie sitzen in Untersuchungshaft. Das Sangerhäuser Amtsgericht hat gegen beide Haftbefehle wegen schweren Raubes erlassen.
18-Jähriger in Tat verstrickt?
Inwieweit noch ein 18-Jähriger in die Tat verstrickt ist, bleibt weiter offen. Der Mann hatte den 15-Jährigen nach dem Überfall bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Es gibt aber Gerüchte in der Stadt, dass er zuvor mit den beiden Anderen den Überfall geplant haben könnte. Er sei erst eingeschritten, als er sah, dass sich die Frau schwer verletzte, heißt es. Die Polizei äußert sich dazu auch auf Nachfrage nicht.
Während der 18-Jährige behauptet, er habe der überfallenen Frau geholfen, widersprechen angebliche Augenzeugen des Vorfalls: „Von wegen geholfen. Ich war unmittelbar nach der Tat vor Ort und habe mit auf den Notarzt und die Polizei gewartet. Da war kein junger Mann da. Zwei Frauen leisteten Erste Hilfe“, heißt es in einem anonymen Leserkommentar unter dem Bericht zu dem Fall auf der Internetseite der MZ.