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E-Bikes für Urlauber E-Bikes für Urlauber: Wie ein Stolberger eine Marktlücke füllte

Von Frank Schedwill 10.08.2019, 08:00
Klaus Block in seinem Geschäft im ehemaligen Stolberger Bahnhof.
Klaus Block in seinem Geschäft im ehemaligen Stolberger Bahnhof. F. Schedwill

Stolberg - Fein säuberlich aufgereiht stehen die Räder im ehemaligen Stolberger Bahnhof. Dort, wo man früher Fahrkarten für die Thyraliesel kaufen konnte, hat jetzt Klaus Block mit dem Stolberger E-Bike-Verleih sein Domizil.

„Ich fahre selbst sehr gern Fahrrad. Aber Räder mieten konnte man in der ganzen Umgebung zwischen Nordhausen, Stolberg und Sangerhausen nicht“, erzählt der 58-Jährige, der die Verleihstation nebenberuflich betreibt. So sei er auf die Idee gekommen, selbst Räder zu vermieten. „Ich dachte, ich versuche es einfach mal“, sagt er. Vor vier Jahren war das.

Vom Tiefeinsteiger bis zum E-Mountainbike

Erst führte Block das Geschäft von zu Hause in der Stolberger Hintergasse aus. Seit einem Jahr hat er den Raum im alten Bahnhof gemietet. „Es sind in der Zwischenzeit immer mehr Räder geworden“, sagt der Verleiher. Der Platz reichte nicht mehr aus. Derzeit hat Block über 20 E-Bikes vom Tiefeinsteiger, über Tourenräder bis zu vollgefederten E-Mountainbikes im Angebot.

Auch Elektroräder für Kinder verleiht der 58-Jährige. Zu seinen Kunden gehören vor allem Gäste, die in den Stolberger Hotels Urlaub machen. So sind seine Räder beispielsweise im Naturressort „Schindelbruch“ nahe des Auerbergs zu haben.

Aber auch in der Rezeption des Campingplatzes am Stausee Kelbra kann man Blocks Fahrräder mieten. Dort hat der Verleiher einige Räder vor Ort oder fährt die E-Bikes mit seinem Kleintransporter zu Kunden im Südharz.

Hohe Berge im Südharz verlocken zum E-Bike-Leasing

Andrang herrscht meist am Wochenende: „Da gehen schon mal zehn E-Bikes weg“, sagt Block. Er sei aber auch schon mal 27 auf einen Schlag losgeworden, als eine ganze Gruppe von Urlaubern fahren wollte. Der Südharz rund von Stolberg bietet sich für Touren mit E-Bikes regelrecht an.

Umgeben von relativ hohen Bergen muss man schon Kondition haben, wenn man mit einem normalen Rad aus dem Harzstädtchen beispielsweise über das Hainfeld zur Nordhäuser Talsperre oder zur Burgruine Hohnstein nahe von Neustadt fahren will.

Die Steigung zum Hainfeld beträgt immerhin stellenweise 19 bis 20 Prozent. „Mit dem E-Bike kommt man dort hinauf, fast ohne einen Tropfen Schweiß zu verlieren. Das ist schon eine feine Sache“, wirbt der 58-Jährige.

Künftig mit festen Öffnungszeiten am Wochenende

Ende kommenden Monats will Block seine kleine Firma erweitern. Dann wird er nicht nur E-Bikes verleihen, sondern auch verkaufen. Läuft bisher alles über telefonische Absprachen, gibt es künftig zumindest an den Wochenenden auch feste Öffnungszeiten.

„Meine Frau unterstützt mich“ sagt er. Ob Block irgendwann allein von seinem Geschäft leben kann? Der 58-Jährige zuckt mit den Schultern. „Schön wäre es schon. Ich warte aber einfach ab, wie es sich entwickelt. Und wenn nicht, dann habe ich in einigen Jahren eine schöne Beschäftigung als Rentner.“ (mz)