Die Schnäppchengrube Die Schnäppchengrube: Im Diakonieladen gibt es gut Erhaltenes für wenig Geld

Sangerhausen - Behutsam stellt Iris Wöhlemann die Tasse mit dem blauen Rankenmuster auf die Untertasse und rückt sie zum Rest des Geschirrs ins Buffet. Die Schranktüren bleiben weit aufgeklappt, denn das Service wartet auf neue Besitzer. So wie alles andere im Diakonieladen auch: Hausrat, Kleidung, Bücher, Spielzeug.
Gut neuneinhalb Jahre ist es jetzt her, dass die Arbeits- und Bildungsinitiative den Laden in der Riestedter Straße eröffnet hat. Iris Wöhlemann bewarb sich damals auf eine Stellenanzeige und bekam den Job. Bereut hat sie es nie. „Ich lebe in dem Laden“, sagt sie. Der Kontakt zu den Menschen und die grundvernünftige Idee, dass man Dinge, die noch zu gebrauchen sind, nicht wegwirft, sondern für andere spendet - das passt einfach.
Viele Bürger geben Sachspenden im Diakonieladen in der Riestedter Straße ab
Auch bei den Leuten kommt der Diakonieladen in Sangerhausen gut an. Es kommen viele, um Sachspenden abzugeben. Und es kommen viele, um sich kostengünstig mit gut erhaltenen Dingen einzudecken. Das Geld, das sie dafür spenden, kommt der sozialen Arbeit des ABI-Vereins zugute.
„Oft bekommen wir Sachen aus Haushaltsauflösungen“, sagt Iris Wöh-lemann. Und darunter sind manchmal echte Schätze, erzählt sie und zeigt auf ein altes Speiseservice aus gutem Porzellan, das auf einem Tisch aufgebaut ist. Früher kaufte man für den Hausstand eben noch ein gutes Stück Wertarbeit und hielt es dann ein Leben lang in Ehren.
Für jemanden, der mit wenig Geld einen kompletten Haushalt ausstatten muss, kann der Diakonieladen die Rettung sein. Ein junges Pärchen schaut sich zwischen den Regalen um, mit zwei Schüsseln, einer Tischdecke und Geschirrtüchern gehen die beiden schließlich nach Hause.
Vier Leute im Bundesfreiwilligendienst und eine Praktikantin helfen zurzeit im Diakonieladen
An Nachschub mangelt es nicht, sagt Iris Wöhlemann. Und der ist auch nötig. Hausrat und Wäsche sind immer gefragt, berichtet sie. Und auch Bekleidung in allen Größen wird gern genommen. „Wir freuen uns über jedes Teil, das wir bekommen.“ Außer: Musik- und Videokassetten. Die wird man heutzutage wirklich nicht mehr los.
Vier Leute im Bundesfreiwilligendienst und eine Praktikantin helfen zurzeit dabei, den Diakonieladen zu schmeißen. Und natürlich Silke Reinbold, die nach ihrer Bufdi-Zeit als ehrenamtliche Helferin dageblieben ist.
Mancher Stammkunde, von denen es etliche gibt, kommt einfach mal nur auf einen Schwatz rein. Und manchmal spült es auch Leute von ganz weit weg in die Räume. „Letztens stand ein Paar aus Bayern hier drin, die spazierten gerade vom Rosarium in die Innenstadt und waren ganz begeistert vom Laden“, erzählt Iris Wöhlemann.
Der Diakonieladen ist Montag 12 bis 17 Uhr und Dienstag bis Freitag 10 bis 15 Uhr geöffnet. Wer Möbel für die Möbelhalle der ABI spenden möchte, kann dort auch einen Termin vereinbaren. (mz)