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Das Haus des städtischen Chronisten

Von BEATE LINDNER 25.06.2009, 16:41

SANGERHAUSEN/MZ. - "Auf dem Foto ist das Wohnhaus des ehemaligen Stadtchronisten Friedrich Schmidt in der Alten Promenaden in Sangerhausen zu sehen", so schreibt der Riestedter Horst Ramm und liegt damit natürlich goldrichtig.

Wie ganz viele andere Leserinnen und Leser auch. Herr Ramm hat - wie so häufig - wieder eine ganze Menge Interessantes herausgefunden: "Herr Schmidt verstarb am 4. Oktober 1933 und es wohnte nur noch seine Tochter Marie-Luise Schmidt darin, welche in den 80er Jahren verstarb. Der Eingang mit seinem kleinen Dach war früher etwas breiter und größer und aus Schmiedeeisen. Bis zur Wende wurde dieses Gebäude als Wohnhaus genutzt. Die Erben von Schmidt renovierten das Haus und es entstand noch ein Anbau. Das gesamte Gelände, welches bis in den Stadtteil Süd hochreicht, wurde geteilt, so dass oberhalb noch ein Wohnhaus entstehen konnte."

Der Allstedter Joachim Eichentopf hat dies herausgefunden: "Oberhalb wird die Fassade von zwei Löwen geschmückt. In der Wetterfahne findet man einen Hirsch und drei Tannen. Hin zum Eingang sieht man zwei aufgesetzte Teller, die zur Be- und Entlüftung dienen."

Geschrieben hat diesmal auch das Team der Steuerkanzlei "steupro". Und zwar aus gutem Grund, sie hat nämlich ihren Sitz in der Villa: "Erbaut wurde die Villa zunächst als 1. Gartenhaus außerhalb der Stadtmauer Sangerhausen von einem Nagelschmied. Der Lehrer und Sangerhäuser Stadtchronist Friedrich Schmidt erwarb dieses Anwesen etwa 1890 vom Schlosser Hirschfeld und baute es für seine Familie aus. Noch heute hat es dieses alte Flair, die schmiedeeiserne Gartentür und die Brunnenanlage, die früher einmal mit einer Figurengruppe versehen war. Liebevoll wurde das Haus in den letzten Jahren von den Erben restauriert, ein "Friedrich-Schmidt-Zimmer" wurde als Erinnerung an ihn eingerichtet. Original-Möbel und Erinnerungsstücke wie Bilder und Schreibutensilien und seine Bücher erinnern an sein Wirken." Auch der "heiße" Rätseldraht von Gonna nach Sangerhausen hat wieder geglüht, Dank Achim Duttke. Er schreibt: "Die Villa ist heute ein Bürohaus und steht genau gegenüber der Einmündung der Friedrich-Schmidt-Straße. Letztere erhielt diesen Namen am 15. Januar 1934 aus diesem Grunde und zu Ehren des Heimatforschers. Die Jahrhunderte hieß sie 'Im Sacke', denn die Straße endete früher als Sackgasse an der Stadtmauer. Friedrich Schmidt war ab 1882 zunächst Lehrer in Riethnordhausen und ab 1890 an der damaligen Stadtschule, der heutigen Goetheschule tätig, welche sich ja in direkter Nachbarschaft befindet. Seit dem arbeitete er auch an seinem bedeutenden zweibändigem Buch, welches 1906 in 500 Exemplaren erschien. 1994 wurde ein originalgetreuer Nachdruck der Geschichte der Stadt Sangerhausen in Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und Geschichtsverein wiederum in 500 Exemplaren herausgegeben; manchmal eine gute Hilfe beim Rätselfoto. Besonders auffällig oder allgemein öffentlich bekannt war das Haus, welches ja nicht sein Geburtshaus war, bisher eigentlich nicht und eine Hinweistafel o. dgl. auf Friedrich Schmidt gab und gibt es ebenfalls nicht." Dass Friedrich Schmidt nicht nur Stadtchronist und Heimatforscher in Sangerhausen war, sondern als zweiter Lehrer in Riethnordhausen gearbeitet hat, schreibt Marlies Peter aus Wallhausen. Und: "Seit 1890 war er Lehrer an der Stadtschule (Goetheschule) bis 1926." Post mit der korrekten Antwort erhielten wir auch aus Kiel, wo sich derzeit die Sangerhäuserin Käte Moritz aufhält, in ihrem Urlaub aber trotzdem miträtselt.

Richtige Antworten kamen auch von: Dominik Dailfior, Renate Lenzewski, Ursula Harnisch, Horst Kundlatsch, Detlef Kuhn, Fritz Gebhardt, Michael Krüger, Ilse Krüger, Karin Tobihn, Ottomar Hundt, Rocco Pankow, Walter Pfeiffer, Manfred Haase, Helga Ehrhardt, Siegfried Gebhardt, Sandro Messerschmidt, Christa Brötzmann, Christel Wagner, Daniel Feitscher, Günther Burghardt, Rainald Klette, Uta Probst, Wolfgang Fricke, Ellen Feuchte, Jens Oklitz, Nico Oklitz, Patrick Lange, Sabine Schmidt und Christa Schulze.Unser 15-Euro-Gewinnerheißt heute Hans Wagner. Für ihn liegt das Geld in der Redaktion bereit.

Mit einem wahrlich historischen Foto schicken wir Sie in die neue Raterunde. Zwei Hinweise dazu: Das Gebäude steht heute nicht mehr und es war nicht in der Sangerhäuser Flur zu finden. Die Redaktion ist sehr gespannt, wer diese Nuss knackt. Geschafft haben sollte man das bis zum 1. Juli (Einsendeschluss).

Ihre Antworten bitte an die MZ-Lokalredaktion, Kylische Straße 56, 06526 Sangerhausen.

Sie können uns auch eine E-Mail schreiben: [email protected]