Chronisten finden 80 «Personenbezeichnungen» Chronisten finden 80 «Personenbezeichnungen»: Riestedter mit ungewöhnlichen Spitznamen
Riestedt/MZ. - Neben den amtlichen, von "oben" zugewiesenen Familiennamen, besitzen beziehungsweise besaßen einige Riestedter noch einen zweiten, zusätzlichen, besonders ausdrucksvollen Namen. Diese Namen sind einigen Zeitgenossen liebevoll oder weniger liebevoll vergeben beziehungsweise angehangen worden. Die Verwendung der so genannten Spitznamen ist oft gebräuchlicher, als die eigentlichen, im Personalausweis stehenden Vor- und Zunamen. Wenn sich zum Beispiel zwei ansässige ältere Riestedter Bewohner unterhalten und es fällt dabei das Wort "Fetttopf", dann weiß der andere, um wen es geht. Entstanden sind solche Namen meist aufgrund von Eigenschaften, Verhalten, äußeren Merkmalen, kleinen Episoden von oder über die "aufgespießte" Person. Die Kreativität der Bürger bei der Verleihung solcher Spitznamen kennt dabei keine Grenzen und macht selbst vor den Ortsnamen keinen halt. So werden zum Beispiel die Riestedter Einwohner ungebührlicher Weise mit dem Spitznamen "Kuhlämmer" bezeichnet. Sollten jetzt einige Bewohner aus den Nachbarorten hämisch und schadenfroh grinsen, so sei gesagt, wir kennen auch noch weitere dörfliche Spitznamen, wie die "Kuckucks" (Beyernaumburger), die "Bären", die "Hummeln" (Pölsfelder), um nur einige zu nennen.
Wer sich nun hinter den Riestedter Spitznamen verbirgt, ist von Reinold Wagner und Gerhard Vogler, fein säuberlich aufgelistet und erklärt worden - es sind summa summarum etwa um die 80 Probanden. Die Riestedter Dorfchronistin, Gisela Vinzens, wird das erarbeitete Material natürlich in der Dorfchronik festhalten, sollen doch die Nachfahren wissen, was einige Riestedter für "berühmte" Vorfahren hatten.