Budo-Gala Budo-Gala: Holzbrett mit Fuß zertreten
Wansleben/MZ. - Denn zeitlich verschob sich der Beginn etwas nach hinten. Die Veranstalter hatten auf ein paar mehr Besucher gehofft, doch Fußball und Boxen im Fernsehen und zudem besten Wetter für Garten- und Grillfreunde hielt wohl diesen oder jenen Interessenten fern. "Wir wollen natürlich auch Werbung in eigener Sache machen", verkündete Ralf Kretschmer ohne Umschweife.
Kretschmer ist Vorsitzender des Kushanku Röblingen und des Kasan (Kampfkunst in Sachsen-Anhalt). Mit gut 150 Mitgliedern gehört der Röblinger Verein zu den größten Kampfsportvereinen der Region, ist aber dennoch stets auf Nachwuchssuche. Und die Röblinger Erfolge können sich durchaus sehen lassen. Erst kürzlich kehrte Karateka Helge Weiselowski von einem Wettkampf in Ungarn mit Gold und Bronze zurück. Und die beiden Judoka Kai-Uwe Liebau und Steffen Wilke vertreten das Mansfelder Land dieses Jahr bei der deutschen Meisterschaft der U 20.
Das Duo zeigte zum Abschluss gemeinsam mit Trainerin Andrea Schimmeyer sein Können. Vorweg hatte es Elemente des Kenjutsu, Aikido oder Karate gegeben. Karateka aus Gräfenhainichen zeigten, wie man sich erfolgreich gegen Angriffe verteidigt und wie mit bloßen Händen oder Füßen Bretter zertrümmert werden. Auch Sportler aus Leipzig waren in die Seefeldhalle gekommen. Und Aikido, den sanften Weg, demonstrierte ein Quartett aus Berlin unter Leitung von Karoly Bormann aus Ungarn.
Richtig zur Sache ging es beim Kenjutsu, einem Schwertkampf, den Helge Weiselowski mit seinem Partner praktizierte. Doch in Wansleben wurde nicht mit Schwertern, sondern mit Stöcken gekämpft. Das war allerdings nicht weniger aufregend und interessant. Gut eineinhalb Stunden dauerten die Vorführungen, unterlegt mit sphärischen Klängen. Wünschenswert wäre hier und da eine zusätzliche Erläuterung gewesen, weil sich dem Laien manches nicht so leicht erschließt. Und nach Kretschmers Worten soll es nicht die letzte Gala gewesen sein. Vielleicht lockt die nächste schon mehr Besucher an.