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Brauerei Wippra Brauerei Wippra: Auf den Spuren des Bieres

12.02.2002, 18:35

Wippra/MZ. - Das hätten die Schüler der Klasse 9 b aus Abberode nicht gedacht: Was für eine spannende Geschichte die Museumsbrauerei Wippra hat, stellten sie nämlich erst fest, als sie mit umfangreichen Nachforschungen begonnen hatten. Die 14 Schüler beteiligen sich an dem landesweiten Wettbewerb "Geschichte entdecken" und haben sich bei dem Thema "Geschichte eines Gebäudes, an dem wir täglich vorbeigehen" für die Museumsbrauerei entschieden.

"Das Haus hat eine ganz lange Geschichte, die bis 1480 zurückgeht", erzählt Martin Heinrich (14). Klar, dass die Schüler jede Menge alte Bücher und Geschichtslexika wälzen sowie in Chroniken blättern mussten. Eine Hilfe war ihnen die Rammelburger Chronik, um die sich ihre Lehrerin Regina Rader (54) kümmert. "Und auch im Internet haben wir etwas gefunden", meint Susann Hempfler (15). In historischen Schriften recherchierte Anika Talarowski (15). "1598 gab es einen Aufruf, mehr vom Wippraer Bier zu trinken", erzählt die Schülerin.

Statt zur Schule gingen die Schüler während ihrer Projekttage morgens zu den Räumen der Museumsbrauerei. Dort ist genug Platz, sich auszubreiten, Aufgaben zu besprechen und zu streiten, wenn nicht alles gleich nach Wunsch läuft. Außerdem fanden sie eine große Kiste mit alten Fotos vor, die sie für das Anlegen ihrer Chronik verwenden und sortieren konnten, erzählt Nico Döring (15).

"Zeugen der näher zurückliegenden Geschichte der Brauerei gibt es genug", sagt Nico. Viele der Schüler können Verwandte befragen, die mit der Brauerei aufgewachsen sind. Das Bier und die Brauerei sind mit der Historie von Wippra eng verbunden, meint auch Ellen Schneider (48), die als Elternvertreter bei dem Projekt behilflich ist.

Interviewt haben die Schüler zum Beispiel Siegfried Gebser, der 45 Jahre in der Brauerei arbeitete, und Wolfgang König (47), der dort Brauer ist. Auch ein Videofilm soll gedreht werden. Die Jugendlichen rechnen sich Chancen aus, in dem Wettbewerb Erfolg zu haben, so Martin Franke (15). Zum anderen will Günther Tröge vom Verein der Museumsbrauerei die erarbeitete Mappe als Infomaterial für Besucher benutzen. Am 28. Februar ist Einsendeschluss für den Wettbewerb. Rund 20 Klassen, so Robert König (15), machen mit. Für ihn war aber die interessante Arbeit auf jeden Fall ein Gewinn, sagt der Wippraer. -Kirsten