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Beyernaumburger Agrarbetrieb Beyernaumburger Agrarbetrieb: Bestellung weitestgehend abgeschlossen

Von Beate Thomashausen 31.03.2016, 11:47
Dominik Höfer, Geschäftsführer des Agrarbetriebs Beyernaumburg, überprüft die Gelbschalen auf den Rapsfeldern. Der Rapsglanzkäfer und der Rapsstängelrüssler fliegen wortwörtlich auf die Farbe Gelb. Je nach dem, wie viele der Schädlinge in die Schale gehen, schätzen die Landwirte die Schadensschwelle ein und ob sie die Kulturen bereits behandeln müssen.
Dominik Höfer, Geschäftsführer des Agrarbetriebs Beyernaumburg, überprüft die Gelbschalen auf den Rapsfeldern. Der Rapsglanzkäfer und der Rapsstängelrüssler fliegen wortwörtlich auf die Farbe Gelb. Je nach dem, wie viele der Schädlinge in die Schale gehen, schätzen die Landwirte die Schadensschwelle ein und ob sie die Kulturen bereits behandeln müssen. Maik Schumann

Sangerhausen - Der Agrarbetrieb Beyernaumburg liegt gut in der Zeit. Geschäftsführer Dominik Höfer ist zufrieden. „Wir haben schon viele Arbeiten erledigen können.“ Und das obwohl von Frühjahr noch gar keine Spur sei. „Wir haben vor drei Tagen noch Frost gehabt. Die Durchschnittstemperaturen am Tage liegen auch noch unter zehn Grad, da ruht die Vegetation noch“, weiß der Landwirt. Dass man sich mit der Bestellung von Zuckerrüben und Mais noch ein paar Tage gedulden müsse, sei kein Problem. Wahrscheinlich könne man aber bereits in dieser Woche mit den Zuckerrüben beginnen. „Und der Mais hat sowieso noch ein paar Tage Zeit, ehe er in die Erde muss“, sagt der Beyernaumburger Landwirt.

In der Versuchsstation der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt in Hayn werden täglich die Wetterdaten aufgezeichnet. Im November vergangenen Jahres betrug die Durchschnittstemperatur in Hayn 6,4 Grad Celsius, und es fielen 114 Millimeter Niederschlag. Im Dezember betrug die Durchschnittstemperatur 5,3 Grad Celsius, und es wurden 26 Millimeter Niederschlag gemessen. Der Januar war der einzige Wintermonat mit einer Durchschnittstemperatur im Minusbereich, gemessen wurden durchschnittlich minus 2,1 Grad Celsius. Es fielen 74,3 Millimeter Niederschlag. Im Februar wurde es wieder wärmer. Die Durchschnittstemperatur hier: 0,9 Grad Celsius. Es fielen 93,5 Millimeter Niederschlag, jedoch zumeist als Regen.  (bth)

Ein Problem gäbe es nur, wenn plötzlich durchgängig über 20 Grad Celsius erreicht werden und die Bestände „explodieren“. Aber das müsse ja nicht so kommen. Und falls doch, sei das eben das Risiko seines Berufszweiges, der unter freiem Himmel wirtschafte. Vom Jammern hält Höfer nicht viel, er setzt auf Vorbereitung. So behält er derzeit die Schädlinge ganz besonders im Blick. Auf den Rapsfeldern sind jetzt sogenannte Gelbschalen aufgestellt worden. Schädlinge wie der Rapsglanzkäfer und Rapsstängelrüssler fliegen auf die Farbe Gelb, werden in den Schalen gefangen und gezählt. Danach wird entschieden, ob bereits Pflanzenschutzmaßnahmen angezeigt sind.

Eine echte Winterruhe habe es in dieser Saison auch bei den Kulturen im eigentlich schneesicheren Harz nicht gegeben. Liane Franke ist Mitarbeiterin der Versuchsstation der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt in Hayn. Sie zeichnet Tag für Tag alle Wetter- und Klimadaten auf, denn in der Versuchsstation auf dem Alleekopf in Hayn werden unter anderem verschiedene Getreidesorten getestet, wie sie mit den Bedingungen im Harz klarkommen. Das Wetter dort ist rauer als in der Ebene. Die Pflanzen müssen robuster sein. In diesem Winter nicht, der sei nämlich ausgesprochen mild gewesen, so die Expertin. Und überdies sehr nass. Weizen und Wintergerste seien dementsprechend gut über die kalte Jahreszeit gekommen. Die Schädlinge und Krankheitserreger jedoch auch. „Das müssen wir beobachten, welche Auswirkungen das haben wird“, so Franke. Was sie jedoch für die Versuchsfelder behaupten kann, ist, dass diese nahezu mausfrei seien. „Kein Wunder, die Versuchsfelder liegen nahe beim Dorf. Da helfen uns die Dorfkatzen bei der Schädlingsbekämpfung.“ (mz)