1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Beifall für Orgelbauer und fleißige Spender

Beifall für Orgelbauer und fleißige Spender

16.05.2006, 16:45

Bennungen/MZ/sro. - Mit den Worten: "So sei diese Orgel in den Dienst Gottes und seiner Gemeinde gestellt", gab Pfarrerin Roselie Arendt-Wolff während des sehr gut besuchten Festgottesdienstes Hanne-Lore Friedrich das Zeichen zum Orgelspiel.

93 000 Euro kostet der Kirchengemeinde Bennungen die Sanierung der über 150 Jahre alten Strobel-Orgel. "Letztmalig förderte die Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt ein Orgelprojekt, noch dazu mit der Höchstsumme von 40 000 Euro", sagte Bernhard Ritter, Pfarrer i.R., in seiner Festpredigt. Auch die Landeskirche, der Kirchenkreis und die Keilberg-Stiftung haben das Projekt finanziell unterstützt. Dass auch die 1 000 Einwohner von Bennungen rund 20 000 Euro gespendet hatten, war den Gottesdienstbesuchern einen spontanen Beifall wert. Die noch fehlenden 3 000 Euro begann man schon beim Gemeindefest zu sammeln. Orgelbaumeister Georg Wünning aus Großolbersdorf im Erzgebirge, hatte mit seinen Mitarbeitern Bernd Remler und Joachim Jehmlich binnen eines Jahres die noch vorhandenen Orgelteile repariert und wieder spielbar gemacht. "Man konnte nur ahnen, dass es einmal vollständig war", gab Wünning einen Einblick in den Beginn der Arbeiten am Instrument.

Er dankte denjenigen, die beim Transport der bis zu fünf Meter langen hölzernen Pfeifen und dem Putzen der Teile geholfen haben. Hochachtungsvoll sprach der Orgelbaumeister von der Arbeit seines Vorgängers Julius Alexander Strobel aus Bad Frankenhausen, der vor nunmehr über 150 Jahren ein sehr modernes Instrument gebaut hatte.

Strobel übernahm etwa 30 Prozent der Orgelpfeifen aus der 1824 / 25 gebauten Orgel des Bennunger Orgelbauers Scheidler. "Ob es Sparsamkeitsgründe waren oder Strobel aus denkmalpflegerischen Gesichtspunkten handelte, mag dahin gestellt sein", sagte Wünning.