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Ausstellung in Sangerhausen Ausstellung in Sangerhausen: Spengler-Museum widmet sich Botaniker Haussknecht

07.07.2014, 08:38
Hans-Joachim Zündorf (2. v. l.) von der Universität Jena erklärt Anne und Carl Beleites aus Nordhausen Stationen aus dem Leben des Botanikers.
Hans-Joachim Zündorf (2. v. l.) von der Universität Jena erklärt Anne und Carl Beleites aus Nordhausen Stationen aus dem Leben des Botanikers. Noack Lizenz

SANGERHAUSEN/MZ/HNO - Eine Sonderausstellung über den Botaniker Carl Haussknecht, der 1838 in Bennungen geboren wurde und 1903 starb, ist im Spengler-Museum Sangerhausen eröffnet worden. Sie ermöglicht einen Einblick in sein Leben und seine zwei Forschungsreisen in den Orient.

Interessierte Gäste lud Frank Hellwig, Professor an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein - und zwar in jene Zeit, als Haussknecht im Orient forschte. „Diese Region steht heute täglich in den Nachrichten wegen der gewaltsamen Auseinandersetzungen“, verglich Hellwig. „In den 1860er Jahren waren die Konflikte zwar kleiner, aber auch für Haussknecht nicht ungefährlich.“ Der Forscher überstand alle Strapazen und legte eines der weltgrößten Herbarien an. Es wird heute in Jena aufbewahrt.

Andenken pflegen

„Haussknecht zählt zu den größten Söhnen der Südharzregion“, ergänzte Manfred Schröter, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins „Goldene Aue“. „Leider wurde sein Andenken in der Region bisher vernachlässigt. Wir hoffen aber, dass er wieder im Sachkundeunterricht der Grundschulen erwähnt wird.“ Als Informationsquelle soll auch diese Sonderausstellung dienen. Außerdem gibt es mittlerweile eine Erinnerungstafel am Geburtshaus des Forschers in Bennungen, und anlässlich seines 175. Geburtstages wurde im vergangenen Jahr eine Feierstunde veranstaltet.

Aus der Sicht von Christiane Funkel, der stellvertretenden Leiterin des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz, ist Haussknecht nicht nur zu seiner Zeit ein bedeutender Forscher gewesen: „Seine Leistungen sind noch heute weltweit anerkannt. “ Mitarbeiter des Reservats hatten den Transport der Ausstellung von Jena nach Sangerhausen übernommen.

Ausstellung bis Oktober geöffnet

Für Monika Frohriep, Mitarbeiterin im Spengler-Museum, ist der Zeitpunkt der Ausstellung gut gewählt; die läuft immerhin bis Oktober. „Ferienzeit ist Urlaubszeit“, sagt sie. „Da kommen erfahrungsgemäß zahlreiche Besucher zielgerichtet in unser Museum und bringen auch Zeit mit. Die Ausstellung wird viele Gäste anlocken.“

Zur Eröffnung kamen auch Anne und Carl Beleites aus Nordhausen. „Der Name Haussknecht war uns von den geführten botanischen Wanderungen im Südharzer Karstgebiet bekannt“, sagten die Naturfreunde aus dem Thüringer Nachbarkreis. „Die Ausstellung gibt einen sehr guten Einblick in Haussknechts Forschungsarbeit.“

Lesung aus Reisetagebüchern geplant

Weitere Informationen vermittelt eine zur Ausstellung erschienene Broschüre. Um die Vielseitigkeit des Botanikers soll es übrigens im Rahmen einer „orientalischen Veranstaltung“ gehen, die das Spengler-Museum am 25. September plant. An diesem Abend wird aus seinen Reisetagebüchern vorgelesen. „Lassen Sie sich einfach mal überraschen“, lädt Kristin Viktor vom Herbarium Haussknecht in Jena ein.