Auf Falschparker geprallt Auf Falschparker geprallt: Lkw-Fahrer nach Kollision auf A38 eingeklemmt

Wolferstedt - Bei einem Unfall auf der Südharzautobahn (A 38) ist am Dienstagmorgen nahe Wolferstedt ein Lkw-Fahrer aus Tschechien schwer verletzt worden. Nach Angaben der Autobahnpolizei wollte der Mann, der in Richtung Göttingen unterwegs war, gegen 7.30 Uhr mit seinem Kleintransporter die Autobahn am Rasthof Rohnetal verlassen. Sekunden später prallte das Auto offenbar ungebremst auf einen Lastzug aus Polen, der im Parkverbot in der Auffahrt des Rasthofs stand.
Der Tscheche, dessen Alter noch nicht bekannt ist, wurde im Führerhaus eingeklemmt. Er musste von der Feuerwehr aus dem Fahrzeug geschnitten werden. Der Mann war bei dem Aufprall schwer verletzt worden.
Feuerwehrleute aus Allstedt, Oberröblingen, Wolferstedt, Rothenschirmbach und Osterhausen zogen den Kleintransporter per Seil rückwärts aus der Unfallstelle. Dann befreiten sie den Verletzten aus seinem stark beschädigten Fahrzeug. Der Mann wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus nach Halle geflogen. Der Falschparker sagte der MZ: „Ich hatte keinen Stellplatz finden können.“ Deshalb habe er seinen Lastzug am Montagabend in der Einfahrt des Rastplatzes geparkt.
Mann erleidet leichte Verletzungen
Als der Kleintransporter auffuhr, befand sich der Mann in der Schlafkabine seines Fahrerhauses und schlief dort offenbar noch. Laut Polizei erlitt er bei dem Aufprall leichte Verletzungen.
Wenige Meter von dem Rastplatz entfernt hatte sich im Dezember vergangenen Jahres eine Tragödie ereignet. Dabei war ein Opel Astra eines 78-jährigen Sangerhäusers, der als Geisterfahrer unterwegs war, frontal mit einem VW Touran zusammengestoßen. Der Rentner sowie ein 50-jähriger Familienvater, dessen 43-jährige Ehefrau und ein 91-jähriger Mann, die in dem VW saßen, starben. Die Tochter des Paares (17) überlebte die Kollision schwer verletzt.
Zeugen wollen das Auto des Sangerhäusers damals bereits auf der Autobahn 71 (Schweinfurt-Sangerhausen) auf der falschen Seite gesehen haben.
Nach Angaben des zuständigen Autobahnpolizeireviers in Weißenfels gibt es genügend Parkplätze entlang der Südharzautobahn. „Die Frage kommt immer mal wieder auf“, sagte Veit Raczek, der Sprecher der Autobahnpolizei. Vor dem Rastplatz Rohnetal habe der Fahrer mindestens drei Parkplätze ansteuern können. Außerdem gebe es neben der Strecke mehrere Autohöfe, auf denen die Fahrer ihre gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten können. „Auf dem nur wenige Kilometer weiter westlich gelegenen Autohof in Sangerhausen ist zum Beispiel immer etwas frei.“
Sachschaden von rund 75.000 Euro
Allerdings scheuten viele Fahrer davor zurück, die Autohöfe zu nutzen, da das natürlich Geld koste. Andererseits stelle sich die Frage, so Raczek, warum der Kleintransporter dem Lastzug nicht ausgewichen ist. Man müsse so fahren, dass man jederzeit bremsen könne. Der bei dem Unfall angerichtete Sachschaden wird von der Autobahnpolizei auf insgesamt etwa 75.000 Euro geschätzt. (mz)
