Arbeitskampf Arbeitskampf : Warnstreik bei Thermowave

Berga - Warnstreik bei Thermowave in Berga: Rund 50 der 90 Beschäftigten des international agierende Maschinen- und Anlagenbauers im Bereich Kälte- und Klimatechnik zogen am Donnerstag vor das Werktor, um für eine Bezahlung nach Tarifvertrag zu kämpfen.
„Die Geschäftsführung weigert sich aber, sich mit der IG Metall an den Tisch zu setzen. Einen Termin für ein Sondierungsgespräch ließ sie am Donnerstag verstreichen“, sagte Gewerkschaftssekretär Sebastian Fritz.
Arbeitsniederlegung für eine Stunde
Angesichts dessen habe man sich dazu entschlossen, den Druck mit Streikaktionen auf den Arbeitgeber zu erhöhen. Für eine Stunde legten die Beschäftigten die Arbeit nieder.
Thermowave-Geschäftsführer Klaus-Dieter Kleinsteiber betonte gegenüber der MZ, keine Veranlassung zu haben, mit der IG Metall zu verhandeln. Demnach habe man dem Betriebsrat einen Vorschlag unterbreitet, hausinterne Lösungen zu finden.
„Darauf haben wir bis heute keine Antwort erhalten“, sagte Kleinsteiber. Zudem verwies er darauf, dass das Unternehmen nach Turbulenzen vor einigen Jahren erst jetzt wieder auf einen guten Weg gelangt sei.
Lohnerhöhung im Centbereich
Auch wenn die Absage deutlich ist, so hofft man in der Belegschaft weiterhin auf Gespräche. „Wir haben seit Jahren nur Lohnerhöhungen im Centbereich erhalten. Damit muss auch einmal Schluss sein“, sagt Betriebsratsvorsitzender Uwe Nowakowsky gegenüber der MZ.
Und das seit 30 Jahren, denn das zur Güntner Group Europe GmbH mit Sitz in Fürstenfeldbruck gehörende Unternehmen war eines der ersten, das sich in Berga angesiedelt hat. Seither gehe es immer nur in ganz kleinen Schritten mit dem Lohnniveau bergauf.
Knapp über Mindestlohn
„Mit einem Stundenlohn von zehn Euro liegt man nur knapp über dem Mindestlohn“, sagt Gewerkschafter Fritz. Die Forderungen der Beschäftigten zu ignorieren, sei keine Lösung. „Tarifverträge schaffen gute Arbeitsbedingungen und sind wichtig für Sachsen-Anhalt“, sagt der Gewerkschafter.
Norbert Kuck, Verhandlungsführer der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, stellt klar: „In Sachsen-Anhalt kommen mehr und mehr Betriebe unserer Branchen in Tarifbindung. Die Ausgangslagen sind dabei sehr unterschiedlich.
Wir empfehlen also der Geschäftsführung die Sprachbarrieren zu brechen und mit der IGM ins Gespräch zu kommen. Die Kolleginnen und Kollegen bei Thermowave sind es wert.“ Die Beschäftigten wollen ein gerechte Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen, hieß es.
(mz)