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MZ-Serie - Die Ortschefs Annett Heinisch tritt als neue Ortsbürgermeisterin von Riestedt in große Fußstapfen

Weil niemand als Ortsbürgermeister in Riestedt kandidieren wollte, hat Annett Heinisch, die eigentlich nur in den Ortschaftsrat wollte, das Ehrenamt übernommen. Was ihr wichtig ist.

Von Frank Schedwill 08.12.2024, 15:15
Riestedts neue Ortsbürgermeisterin Annett Heinisch in der Tür des Dorfgemeinschafthauses im  Sangerhäuser Ortsteil Riestedt, in dem  sich auch  ihr Büro befindet.
Riestedts neue Ortsbürgermeisterin Annett Heinisch in der Tür des Dorfgemeinschafthauses im Sangerhäuser Ortsteil Riestedt, in dem sich auch ihr Büro befindet. (Foto: Maik Schumann)

Riestedt/MZ. - Eigentlich wollte sie nur in Riestedts Ortschaftsrat. Da aus dem Gremium aber niemand als Ortsbürgermeister kandidieren wollte, trat Annett Heinisch auch für das Amt der Ortschefin an. „Über unsere Geschicke wollen wir, wo das möglich ist, schon selbst bestimmen“, sagt die 37-Jährige, die beruflich als Steuerberaterin in Sangerhausen arbeitet.

Ortschaftsrat und Ehemann als Stütze

Hätte sich in Riestedt niemand gefunden, wäre laut Gesetz ein bürokratisches Verfahren angelaufen: Zunächst hätte ein zu wählender Vertreter des Ortschefs die Geschicke übernehmen müssen. Wenn auch dieser abgelehnt hätte, hätte Sangerhausens Oberbürgermeister Torsten Schweiger (CDU) als Ortsbürgermeister einspringen und es hätte immer wieder gewählt werden müssen. „Das wollte ich nicht“, sagt Heinisch.

Nach den ersten Monaten im neuen Ehrenamt hat sie den Schritt nicht bereut. „Die Arbeit macht Spaß. Mein Mann unterstützt mich. Ich habe einen guten Ortschaftsrat hinter mir“, sagt die parteilose Ortsbürgermeisterin, die bei der Kommunalwahl für das „Bündnis für Riestedt“ angetreten war.

Froh ist sie auch über die Unterstützung aus der Stadtverwaltung in Sangerhausen. „Man kann jederzeit im Rathaus anrufen. Die Mitarbeiter bemühen sich, eine Lösung zu finden und zu helfen“, betont Heinisch.

Vorgänger Helmut Schmidt hat große Fußstapfen hinterlassen

Die 37-Jährige tritt in Riestedt in große Fußstapfen. „Ich weiß das“, sagt sie. Helmut Schmidt, ihr Vorgänger, hat als Ortsbürgermeister 15 Jahre lang die Geschicke des Ortes mit seinen 1.250 Einwohnern vor den Toren von Sangerhausen gelenkt.

Mit seiner geradlinigen, direkten Art als Ortschef und als Mitglied im Sangerhäuser Stadtrat, in dem er weiter der SPD-Fraktion angehört, hat er sich weit über Riestedt hinaus einen Namen gemacht. Heinisch sagt, sie wolle frischen Wind in die Gemeinde bringen und dabei die erfolgreiche Arbeit ihres Vorgängers fortsetzen.

„Ich werde erst einmal dort anknüpfen, wo Helmut aufgehört hat“, erklärt sie. „Mein Ziel ist es, die Gemeinschaft bei uns im Ort zu erhalten, die Traditionen weiterzuführen und den Zusammenhalt im Ort zu stärken.“

Riestedts Ortsbürgermeisterin setzt auf den Zusammenhalt im Ort

Ganz wichtig ist ihr dabei die Kooperation mit den Vereinen im Ort fortzuführen. Immerhin 14 Vereine gibt es in Riestedt. Sie prägen mit vielen Veranstaltungen das örtliche Leben, vom Karneval, über das Maibaumsetzen bis hin zum Erntedankfest.

Heinisch selbst ist seit vielen Jahren im Sportverein aktiv. Dazu gibt es eine Freie Grund- und eine Freie Sekundarschule, einen Hofladen, eine Gaststätte, eine Apotheke und vieles andere mehr.

„Mein Ziel ist es, das alles zu erhalten und wenn möglich auszubauen“, sagt die neue Ortschefin. Heinisch setzt dabei auf die Zusammenarbeit der Riestedter. „Bei uns im Ort hilft jeder jedem. Das macht Riestedt meiner Meinung nach so besonders.“ Sie freue sich darauf, gemeinsam mit allen in den nächsten Jahren die Zukunft des Dorfes zu gestalten. „Wichtig ist mir, dass das Dorfleben lebendig und gemeinschaftlich bleibt.“