1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Abholzungen am Helmestausee Berga-Kelbra: Abholzungen am Helmestausee Berga-Kelbra: Unmut über Fällaktion

Abholzungen am Helmestausee Berga-Kelbra Abholzungen am Helmestausee Berga-Kelbra: Unmut über Fällaktion

Von Frank Schedwill 13.11.2015, 14:27
Blick auf die Talsperre in Kelbra. Der See ist der größte der Region.
Blick auf die Talsperre in Kelbra. Der See ist der größte der Region. ARCHIV Lizenz

Kelbra/Berga - Mit Unverständnis haben Mitglieder des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder auf Abholzungen im Uferwald am Helmestausee Berga-Kelbra unweit der Naturschutzstation Numburg reagiert. Der Arbeitskreis hatte kürzlich eine Fahrradexkursion an Helme und Stausee unternommen, bei der den Teilnehmer der Baumfrevel auf der Thüringer Seite des Sees auffiel. „Dieser Wald ist ein sehr wichtiger Lebens- und Rückzugsraum an der Nahtstelle zwischen der Badraer Schweiz und dem Stausee“, sagte Andreas Liste, der Chef des Arbeitskreises. Er sei auch Bestandteil des 546,8 Hektar großen Naturschutzgebietes „Schlossberg-Solwiesen“.

Laut Ausführungen der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie stelle das Naturschutzgebiet einen sehr artenreichen Teil der Region dar, sagte Liste. Die Exkursionsteilnehmer verlangten deshalb Aufklärung zu den Abholzungen, die großen Schaden angerichtet und zudem dem Wald wertvolles Holz entzogen hätten. „Das Windbruchholz hätte hier verbleiben müssen, um zahlreichen Tieren Unterschlupf bieten zu können.“ Mit Sorge betrachteten die Exkursionsteilnehmer auch das Wehr der Thyra am Ortsausgang Berga. Trotz Fischtreppe stelle es eine Barriere für aufwärts wandernde Fische dar. Hier müsse es dringend Änderungen geben. Der Arbeitskreis erneuerte auch seine Forderung nach einer Helmekonferenz. Dort sollten Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Bürger über die weitere Entwicklung von Fluss und Stausee beraten. (mz)