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70-jähriges Waldbad hat viele Fans

Von Beate Lindner 12.06.2008, 15:52

Sangerhausen/MZ. - Der Blick durch den Rettungsring konnte unsere Leserinnen und Leser nicht wirklich täuschen. Natürlich handelte es sich bei dem Motiv unseres Fotorätsels um das Waldbad in Grillenberg. Viele, die geschrieben haben, wussten wieder mehr als nur die Antwort. So schreibt der Riestedter Horst Ramm: "Das Rätselfoto zeigt das Waldbad Grillenberg. Es wurde 1938 erbaut und

feiert somit dieses Jahr 70-jähriges Bestehen. Besonders schön ist die große Spielwiese, welche ganz einfach für Familien mit Kindern ein kleines Paradies ist. 1958 wurden die Umkleidekabinen neu gebaut, denn vorher bestanden sie nur aus Holzkabinen. Im Jahr 2004 wurde der Eingangsbereich zum Bad neu gebaut und wird jetzt als Mehrzweckgebäude genutzt. Im oberen Bereich ist u. a. auch ein Turnraum. Die Wasserfläche beläuft sich auf 3 000 Quadratmeter. Das Schwimmbecken ist 1,80 bis 2,80 Meter tief und das Nichtschwimmerbecken ist 0,65 bis 1,20 Meter tief. Erwähnen möchte ich noch die Grillenburg oberhalb des Bades. Sie wurde 1217 erstmals erwähnt. Der Name Grillenberg bedeutet: Das Dorf einer Frau Gorilla."

Einen Einblick in die Geschichte gewährt uns auch der Pölsfelder Baldur Kühne. In seinem Brief an die Redaktion heißt es: "Grillenberg hatte ursprünglich mehrere Teiche, die bereits lange vor dem Dreißigjährigen Krieg existierten und alle zur Wasserversorgung der zahlreichen Hütten zwischen Obersdorf und Sangerhausen angelegt wurden. Einer davon ist der Schlossteich, von dem 1936 durch die Errichtung eines Dammes das jetzige Waldbad abgetrennt und der Beckenboden sowie die abgeschrägten Ufer mit Beton befestigt wurden. In den 50er Jahren erfolgte im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes der DDR und durch den Einsatz von Lotto-Geldern eine Renovierung." Aber auch in der Geschichte von Grillenberg kennt sich der Pölsfelder aus. Er schreibt: "Grillenberg wurde bereits im Hersfelder Zehntregister als Coriledorpf das erste Mal erwähnt. Erst um 1200 erhielt es aufgrund der Bedeutung der Grillenburg den Namen Gerleberg, Grellenberg und zuletzt Grillenberg. Der erste schriftliche Hinweis auf die Burg stammt aus dem Jahre 1217 in einer Magdeburger Urkunde. 1286 bewohnte auch der Dichter und Minnesänger Heinrich von Morungen als Vogt des Markgrafen Heinrich von Landsberg-Brandenburg die Grillenburg. Die Herren von Morungen hatten 1286 bis 1581 ihren Wohnsitz auf der Grillenburg, dann zogen sie in das benachbarte Oberdorf, und die Burg verfiel. Ein Modell der Grillenburg steht im Vorgarten des Bürgermeisters Gerhard Bremer, geschaffen hat es 1999 der Gerbstedter Günther Beinert. Am 27. Oktober 2006 wurde Grillenberg durch den Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalts, Rainer Haselhoff, der Titel 'Staatlich anerkannter Erholungsort' verliehen."

Dass man sich wirklich prima erholen kann, bestätigt auch Marlies Peter aus Wallhausen mit ihren Zeilen: "Das Waldbad Grillenberg liegt an der Harzstraße Richtung Wippra. Es ist umgeben von Laubwäldern. Im Sommer ist das Wasser recht kühl, denn es hat einen ständigen Zulauf aus der Quelle und einen Ablauf in den Fischteich." Die Sangerhäuserin Käte Moritz erinnert sich, mit ihren Kindern öfter in Grillenberg gewesen zu sein. "Das Wasser war manchmal sehr frisch. Es hielt uns nicht davon ab zu baden", schreibt sie. Achim Duttke aus Gonna sieht das Waldbad als "ein Pluspunkt" für das Gonnatal. Die Oberröblinger Karin Tobihn wusste, dass es sogar die Biker ins Grillenberger Waldbad zieht. Sie haben dort Anfang Mai ein großes Treffen veranstaltet. Viel Lob für das Bad und seine Anlagen gibt es von Leserin Helga Kunze aus Sangerhausen. Sie schreibt: "Auch das neu gebaute Sozialgebäude mit Kiosk und Räumlichkeiten für kleine Feiern sowie die sanitären Anlagen, welche in einem hervorragenden Zustand sind, dürfen nicht vergessen werden. Grillenberg ist mit Recht Erholungsort."

Das Grillenberger Bad haben außerdem erkannt: Christa Schulze, Heidelies Ecke, Ramona Spieß, Christa Brötzmann, Walter Pfeifer, M. Haase, Günter Burghardt, Renate Lenzewski, Monika Gille (alls Sangerhausen), Natalie Wendt aus Riestedt, Danny Hebecker aus Dietersdorf, Heiko Ehrig aus Holdenstedt, Regina Rennecke aus Abberode, Lisa-Marie und Emma Weise aus Grillenberg, Joachim Eichentopf aus Allstedt, Karsten Irrgang aus Emseloh, Nico Oklitz, Rainald Klette und Uta Probst aus Berga, Michael Piesker aus Obersdorf, Ottomar Hundt aus Tilleda, Ursula Harnisch und Siegfried Gebhardt aus Oberröblingen.

Losglück hatten diesmal zwei Jungen aus Niederröblingen. Für Max und Hannes Lange liegen 15 Euro in der Redaktion bereit. In einer E-Mail schrieben sie: "Euer Rätselfoto kennen wir ganz genau. Das ist das Freibad in Grillenberg. Mein Bruder Hannes und ich sind in der Jugendfeuerwehr in Niederröblingen. Jedes Jahr führen wir ein Jugendfeuerwehr-Zeltlager im Grillenberger Freibad durch. Bald haben wir Sommerferien und wir freuen uns schon riesig auf das nächste Zeltlager." Dann sind die 15 Euro eine willkommene Taschengeldzulage für die beiden Nachwuchsfeuerwehrleute.

Eine neue Möglichkeit, sein Taschengeld aufzubessern, gibt es natürlich auch wieder. Diesmal ist das Motiv eines historischen Fotos zu erkennen. Zur Verfügung gestellt hat uns die Aufnahme Christine Heisig. Sie stammt aus dem Nachlass ihres Vaters, Hans Saworra. Einsendeschluss ist der 18. Juni.