200 Jahre Planteurhaus 200 Jahre Planteurhaus: Aus der alten Villa entstand ein schmuckes Kleinod
Walbeck/MZ. - Auf Fahrrädern, mit Pkw oder zu Fuß bewegten sich am Samstag viele Männer, Frauen und Kinder Richtung Planteurhaus in Walbeck. Sie wollten mit Gertrud Alfter den 200. Geburtstag des wieder auferstandenen Hauses feiern. Im Besitz der Eigentümerin des Planteurhauses und seiner herrlichen Umgebung ist eine Zeichnung aus dem Jahr 1790, die Frau Alfter im Archiv in Wernigerode entdeckte. Darauf ist zu sehen, wie man sich das 1802 entstandene Gebäude vorgestellt hatte. Als Schmuckelement waren Schlacken als Ziersteine eingefügt. Erbauer war Wilhelm Christian von dem Busche, Sohn des Schlossbesitzers von Walbeck und, was kaum bekannt sei, ein Großcousin von Novalis.
Als Frau Alfter das total heruntergewirtschaftete Grundstück entdeckte, beschloss sie, es wieder herrichten zu lassen, allen Schwierigkeiten zum Trotz. "Ich hätte den Verfall des Hauses zwar bedauert, aber so viel Fantasie, Mut und Unternehmungsgeist wie Frau Alfter hätte ich nie aufgebracht", meinte eine der Besucherinnen, die nach ihrer Aussage verfolgt hatte, wie aus dem ruinösen Gebäude in wenigen Jahren ein Kleinod entstanden war.
Ein vielseitiges Programm erwartete die Besucher bei schönstem Wetter. Auf dem kleinen Teich konnte Tretboot gefahren werden, Hagen Hebach bot Fischspezialitäten und Gegrilltes, Traktorfan Erhard Rohne zeigte alte Traktoren. Viele Kinder waren von der Hüpfburg kaum weg zu bringen oder ließen sich die Gesichter in Teufels- oder Tiergesichter verwandeln. Und abends wurde im Zelt nach der gar nicht falschen Musik der "Falschspieler" getanzt. Gertrud Alfter war glücklich über den Erfolg und sie machte bereits Pläne, wie es weiter gehen soll. Gemeinsam sollten der neu zu belebende Planteurhausverein und der Schlossverein dafür sorgen, dass Walbeck zum Ausflugsziel werde für Interessenten an Kultur und Natur.
Es könnte Ausstellungen, Vorlesungen und Themenwanderungen geben. "Man könnte gemeinsam mit anderen Vereinen Sommer-Parkfestspiele organisieren, Erzeugnisse der Region könnten angeboten werden. Das wäre mein Traum", blickte die aktive Frau in die Zukunft.