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Investitionen Querfurt: WBQ saniert Wohnungen in Querfurt-Süd

Von Katrin Löwe 14.02.2018, 11:20
In der Ahornstraße von Querfurt hat die Wohnungsbaugesellschaft 2017 investiert - inklusive des auffälligen Graffito.
In der Ahornstraße von Querfurt hat die Wohnungsbaugesellschaft 2017 investiert - inklusive des auffälligen Graffito. Peter Wölk

Querfurt - In absehbarer Zeit können sie weitergehen, die Arbeiten an einem markanten Gebäude in der Querfurter Altstadt. 2017 hat die Querfurter Wohnungsbaugesellschaft (WBQ) das Dach des historischen „Goldenen Löwen“ in der Nebraer Straße erneuert. In diesem Jahr sind Fassade und Innenausbau dran.

Bauende soll Anfang 2019 sein, es entstehen sieben Wohnungen. „Die Ergebnisse der Ausschreibung liegen innerhalb der Kostenschätzung“, sagt WBQ-Geschäftsführer Thomas Müller. Insgesamt will die städtische Gesellschaft rund 1,2 Millionen Euro in das Haus investieren, den Großteil dieses Jahr. Die Vergabe der Aufträge stehe kurz bevor.

WBQ will 135.000 Euro in Sanierung einzelner Wohnungen stecken

Das Projekt im Zentrum ist allerdings nicht das einzige in diesem Jahr. „Wir haben viel vor“, sagt Müller. So sollen über ein Förderprogramm der Landesinvestitionsbank mit dem Titel „Herrichten von Wohnraum“ rund 135.000 Euro in die Sanierung einzelner Wohnungen gesteckt werden.

Geplant sind zunächst sieben Wohnungen in Querfurt-Süd und Ziegelroda, in denen vom Fußboden über die Bäder, Türen bis hin zur Elektrik alles erneuert werden soll. Eine davon soll als Musterwohnung altengerecht, also barrierefrei, hergerichtet werden.

Sanierung in Querfurt: Auch weitere Wohnungen könnten noch profitieren

Begonnen wurde bereits im Januar, im März sollen die Wohnungen fertig sein. Von den Kosten trägt die Investitionsbank knapp die Hälfte. Müller schließt nicht aus, dass noch weitere Wohnungen in Angriff genommen werden - zusätzlich zu den zehn, die im Schnitt jährlich ohnehin auf einen zeitgemäßen Stand erneuert werden.

Im kommenden Jahr sei dann Querfurt-Süd wieder mit einer größeren Investition dran, kündigte Müller an - voraussichtlich im Nemsdorfer Weg. 2017 hatte die Gesellschaft rund 350.000 Euro in Sanierungsarbeiten eines Gebäudes in der Ahornstraße investiert - inklusive eines großflächigen Graffito an der Giebelseite.

Es gebe nur noch zwei Blöcke mit Gasthermen, die in den nächsten drei bis fünf Jahren komplett auf Fernwärme umgestellt werden sollen. „Ich schließe auch ein weiteres Graffito nicht aus“, sagte Müller.

Wieder stärkere Nachfrage bei Wohnungen in Querfurt

Insgesamt hat die WBQ einen Bestand von 983 Wohnungen, knapp 750 davon in Querfurt-Süd. Bei den vermietbaren Wohnungen - stark sanierungsbedürftiger Altbau ausgenommen - liegt der Leerstand laut Müller bei knapp unter zehn Prozent. Im landesweiten Durchschnitt der Wohnungsgesellschaften seien es 14,3.

„Den demografischen Wandel gibt es auch in Querfurt“, sagt der Geschäftsführer, Abwanderung inbegriffen. Deshalb werde versucht, den Bestand so in Schuss zu halten, dass er attraktiv bleibe.

Allein von 1992 bis inklusive 2016 seien 38,3 Millionen Euro investiert worden. Nach einer Flaute bei der Nachfrage Mitte 2017 gebe es nun wieder stärkeren Zuspruch für Wohnungen, so Müller. „Querfurt ist von der Wohnqualität sehr attraktiv - und vom Preis.“ Plattenbau-Abriss ist für den WBQ-Chef kein Thema. Vom Bestand seien 60 Prozent voll- und 36 Prozent teilsaniert.

WBQ will durch Tablets schneller arbeiten

Ziel sei, den Leerstand auf deutlich unter zehn Prozent zu senken, so Müller. Dafür will sich die Gesellschaft auch moderner präsentieren. Müller kündigt etwa eine Überarbeitung der Internetseite in diesem Jahr an.

Mitte des Jahres soll zudem die „mobile Wohnungsabnahme“ eingeführt werden. Was heißt, dass WBQ-Mitarbeiter mit Tablets ausgestattet werden und vieles - Wohnungsabnahmen, -übergaben oder die Auftrags-Auslösung - vor Ort erledigen können. So werde nicht nur Papier gespart, sondern auch Zeit, die Daten im Büro zu übertragen, so Müller. „WBQ 2.0“ nennt der Geschäftsführer das Projekt, das auch mehr Zeit für die Beschäftigung mit potenziellen Mietern schaffen soll.

Auch Straßenbeleuchtung wechselt

Über die WBQ-Tochter, die Fernwärmegesellschaft, wird derzeit das energetische Quartierskonzept für den Thalgarten erstellt. Angeschoben ist bereits die Umstellung der Straßenbeleuchtung für Querfurt und die Ortsteile auf energiesparendes LED. Bei einer Befahrung sind Daten von 2060 Laternen erhoben worden. Es gebe 107 verschiedene Lampentypen, so Müller. Stichprobenartig würden nun Fassungen und Zustand der Laternen geprüft, um ein Umstellungs-Konzept zu erarbeiten und dem Stadtrat vorzulegen. Die Umrüstung soll noch 2018 beginnen. (mz)