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Plötzlich ein Ritter Plötzlich ein Ritter: Was eine Münchener Firma in Querfurt für "Galileo" dreht

Von Robert Briest 26.06.2017, 08:58
Die Burg in Querfurt ist wieder Kulisse für Dreharbeiten. Diesmal wird für Galileo gefilmt.
Die Burg in Querfurt ist wieder Kulisse für Dreharbeiten. Diesmal wird für Galileo gefilmt. imago stock&people

Halle (Saale)/Querfurt - Lautes Klirren, Metall schlägt auf Metall, ein fieses Lachen. Am Bergfried tobt ein Kampf, ein ungleicher: Eine kräftig gebauter Ritter im Kettenhemd drischt auf einen Hipster ein. Ketten- gegen Karohemd und Basecap.

Die Münchener Produktionsfirma Tape Film ist seit Mittwoch zu Gast auf der Filmburg Querfurt. Sie dreht zwei Folgen für die Rubrik Survive History des Populärwissenschaftsmagazins Galileo von ProSieben. Es handele sich dabei um eine Art interaktives Quiz, erklärt Autor und Redakteur Tobias Bräuhäuser.

„Der Charakter kommt aus der Gegenwart und wird ins Mittelalter geschickt. Dort muss er drei Situationen auf Leben und Tod überstehen.“ Das Publikum soll ihm per Handyabstimmung helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Soll er gegen den Ritter auf freiem Feld oder lieber am Burgturm kämpfen?

Dreharbeiten für Galileo in Querfurt: Sendung zum Thema Pest in Arbeit

Bräuhauser und sein fünfköpfiges Team drehen mit Statisten aus der Region die Szenen bis zur Entscheidung und die Handlungsalternativen. Insgesamt vier Tage bleiben sie dafür in der Quernestadt, filmen auch gleich noch die Sendung zum Thema Pest.

Dass die Filmcrew dafür den weiten Weg aus Bayern auf sich genommen hat, ist kein Zufall. Er habe recherchiert, auf welchen Burgen man in Deutschland drehen könne, berichtet Bräuhauser. Schnell sei er dabei auf Querfurt gestoßen und habe hier eine „tolle Führung“ durch den Museologen Heiko Einecke erhalten: „Die Burg ist nicht so kompakt, sie bietet total gute Motive für die verschiedensten Einstellungen“, lobt der Drehleiter die Location.

Seine Ritter, die der Hochzeit des Mittelalters im 12. Jahrhundert entsprungen sein sollen, sind hingegen lokale Krieger: Das Trio nennt sich „Schwertbrüder der Grafen von Mansfeld“. Einer von ihnen ist Karsten Kirchberg. Im wahren Leben arbeitet er als Polizist auf der A 38, nun steht er im Kettenhemd am Westtor. Er habe auch schon bei „1 1/2 Ritter“ mitgespielt, erzählt er. Die Burg würde bei Bedarf den Kontakt herstellen. In der mittelalterlichen Anlage über Querfurt können die Verantwortlichen mittlerweile auf zahlreiche Produktionen zurückblicken.

Anfragen gebe es für diesen Sommer bereits mehrere, berichtet Burgmuseologe Heiko Einecke. Die großen Produktionen seien zwar noch nicht dabei, aber das gehe in der Filmbranche oft sehr kurzfristig. Bis Samstag kreuzen nun die Ritter für Galileo die Klingen. Die Sendungen sollen im Juli laufen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. (mz)