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Fotografin mit Leidenschaft Fotografin mit Leidenschaft: Welche Geschenkideen ihre Kunden haben

Von Anke Losack 07.12.2019, 11:00
Conny Tuchscherer hat seit April ein Fotogeschäft in Querfurt.
Conny Tuchscherer hat seit April ein Fotogeschäft in Querfurt. Kathrin Labitzke

Querfurt - Weihnachten ist „für mich die Zeit der Besinnung, zum Nachdenken, der Dankbarkeit“, sagt Conny Tuchscherer. Mehrere Gänge zurückschalten, will die 43-Jährige da aber nicht. „Ich habe mir abgewöhnt, zu sagen, es ist Feiertag oder ich habe Wochenende“, so die selbstständige Fotografin, die seit April einen eigenes Geschäft in Querfurt betreibt. Ihr Ehemann und die 14-jährige Tochter würden das akzeptieren. „Denn sie wissen, dass ich das mache, was ich liebe, fotografieren.“

Vor etwa zwei Wochen sei bei ihr das Weihnachtsgeschäft so richtig angelaufen, so Tuchscherer. Fotoshootings, bei denen ganz besondere Erinnerungsbilder zum Verschenken an die Lieben gemacht werden, sind gefragt. Mehrere stehen bei ihr in den nächsten Wochen im Terminkalender. Darunter auch Erotik-Shootings.

Ein Akt-Shooting ist etwas Außergewöhnliches

Ein Akt-Shooting sei etwas Außergewöhnliches, meint die Fotografin. „Es ist ein wahnsinniger Vertrauensbeweis.“ Andere Geschenkideen für Weihnachten seien zum Beispiel auf Schiefer angefertigte Bilder und 3D-Laser-Fotos in Glasblöcken oder Sonderformen wie Herz oder Eisberg.

Neben dem Geschäft in Querfurt hat sich die 43-Jährige ein Fotostudio in ihrem Wohnort Röblingen eingerichtet. Eigentlich ist Tuchscherer gelernte Groß- und Handelskauffrau. Sie hatte einen gut bezahlten Job in einem Baumarkt, sich in den 21 Jahren Tätigkeit dort bis zum Stellvertreter hochgearbeitet. Doch irgendwann habe sie mit dem Druck nicht mehr umgehen können, den sie von der Chefetage an die Mitarbeiter weitergeben habe müssen, erzählt sie.

Die Liebe zum Fotografieren

Um sich zu schützen, vollzog die Röblingerin einen harten Schnitt in ihrem Leben: Sie kündigte im Baumarkt, obwohl sie nicht wusste, wie es weitergehen sollte, nahm mehr als 20 Kilogramm ab, verpasste sich eine neue Frisur und ließ sich tätowieren. Eines ist aber geblieben: die Liebe zum Fotografieren, die schon fast ihr ganzes Leben Teil von ihr ist.

Um das Hobby zum Beruf zu machen, muss man in dieser Branche „auch ein Bein in die Tür bekommen“, sagt sie. Dabei habe ihr der Bürgermeister der Seegebietsgemeinde, Jürgen Ludwig, geholfen und Mut zugesprochen. Außerdem stand ihre Familie voll hinter ihr. Während der anfänglichen Geschäftstätigkeit in Röblingen habe ihr eine Kundin gesagt, dass der letzte Fotograf in Querfurt seinen Laden schließt, erzählt Tuchscherer.

„Ich fühle mich hier sehr wohl.“

Sie schaute sich in der Quernestadt um, fand den Laden in der Nebraer Straße gegenüber dem Pizza-Haus und im Internet eine Ladeneinrichtung. Als sie ihr Fotogeschäft im Querfurter Rathaus angemeldet hat, sei sie von der Mitarbeiterin mit offenen Armen empfangen worden, erinnert sich die 43-Jährige, die in Querfurt geboren ist und vor fast 20 Jahren in der Stadt geheiratet hat.

Nach gut einem halben Jahr, in dem die Fotografin das Geschäft in der Quernestadt nun betreibt, konstatiert sie: „Ich fühle mich hier sehr wohl.“ Sie müsse jedoch mit ihrem Laden noch bekannter in der Stadt werden. Darum beteiligt sie sich gern an Veranstaltungen wie den „Querfurter Lichtern“, die die Gewerbetreibenden am Samstag, 30. November, durchführen.

Bis in die Abendstunden haben Geschäfte geöffnet, Schaufenster erstrahlen in festlichem Glanz. Tuchscherer hat ihres in dieser Woche extra neu gestaltet und in einen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“-Look versetzt. Dieser Kultfilm gehört für viele zu Weihnachten dazu. (mz)