Attraktion vor Baumarkt Attraktion vor Baumarkt: Zwei Störche tummeln sich auf Parkplatz

Querfurt - Sie sind augenscheinlich völlig unbeeindruckt von vielen Menschen und Handykameras, sie lassen sich von Autos nicht erschrecken und nicht einmal von Ware, die aus einem Einkaufswagen fällt. Und sie sind das Gesprächsthema schlechthin im Querfurter Hagebaumarkt: Zwei Jungstörche haben sich ausgerechnet den Parkplatz des Marktes als Domizil ausgesucht. Warum, weiß niemand vor Ort. Warum sie bleiben, da gibt es eine Ahnung: Offenbar werden die Tiere immer wieder von Kunden gefüttert. Dabei hängt inzwischen ein Schild am Baumarkt-Eingang, dass eindrücklich mahnt: „Störche bitte nicht füttern“.
„Das ist schon ein Schauspiel für die Kunden“
Die Tiere sind am Freitag bereits den dritten Tag auf dem Parkplatz. „Das ist schon ein Schauspiel für die Kunden“, sagt Marktleiterin Anke Burda-Dargel. Sowohl Kunden als auch Markt-Mitarbeiter machen sich angesichts des regen Verkehrs auf dem Parkplatz allerdings Sorgen um die Störche. „Wir können froh sein, dass sie am dritten Tag noch unbeschadet sind“, so Burda-Dargel. Auch Kunde Ronald Rösch aus Alberstedt macht sich Gedanken. In Röblingen habe er auch Störche gesehen, erzählt er und schlägt vor: Man könnte die Tiere dort hinbringen, „vielleicht schaffen sie da den Anschluss“. Denn selbst als die Störche auf Rat von Experten ein Stück vom Parkplatz vertrieben werden, hilft das nicht: Nach nicht einmal einer halben Stunde sind sie zurück.
Hoffnung auf futterloses Wochenende
Polizei, Feuerwehr, Naturschützer - alle seien schon da gewesen, erzählt man sich vor Ort. Im Baumarkt herrscht nun die Hoffnung, dass die Tiere doch noch weiterziehen, wenn an dem langen Wochenende auf dem verschlossenen Gelände niemand füttert. Das ist auch die Hoffnung von Michael Kaatz vom Storchenhof Loburg (Jerichower Land). Dort sind die Störche, Jungtiere aus diesem Jahr, nach seinen Angaben gemeinsam mit zwei weiteren am 21. September ausgewildert worden. Beide seien bei einer unfachmännischen Handaufzucht - allerdings nicht auf dem Storchenhof - offensichtlich stark auf den Menschen geprägt worden. Sie sollten nun eine Chance erhalten, selber gen Süden zu ziehen. Das, sagte Kaatz, sei auch in Querfurt die beste Lösung. „Die Richtung haben sie drauf, immerhin sind sie schon rund 100 Kilometer gekommen.“ Auch zeitlich wäre der Flug noch zu schaffen. Sollten die Tiere auch am Wochenende allerdings nicht weiterziehen, müsse man sehen, dass sie eingefangen werden, kündigte der Experte an. Namen haben die beiden Parkplatz-Störche, deren Geschlecht unbekannt ist, im Übrigen auch: Frieda und Lostinchen. Identifiziert wurden sie anhand ihrer Beringung, so Kaatz. (mz)