Altertumsverein Querfurt Altertumsverein Querfurt: Per Mausklick in die Geschichte

Querfurt - Es ist mit einigem Aufwand verbunden, die ersten Ergebnisse sind inzwischen aber sichtbar. Der Altertums- und Verkehrsverein Querfurt hat sein vor einigen Jahren aufgebautes Internet-Angebot um ein Projekt erweitert, mit dem er auch außerhalb des Vereins Geschichtsinteresse wecken will: die digitale Bibliothek.
Wie Vorstandsmitglied Hartmut Lasse sagt, werden dabei alte Veröffentlichungen mit Bezug zur Region - vorrangig aus den Jahren zwischen 1860 und 1930 - eingescannt und als PDF-Datei auf der Seite zur Verfügung gestellt. Die Originalwerke sind in der Regel im Besitz von Vereinsmitgliedern, angefangen hat Lasse mit seinem eigenen Bestand, der sich auf etwa 80 bis 100 Werke beläuft. Manches davon sei selbst in Archiven nicht zu finden, sagt er.
Arbeit nach Feierabend
Inzwischen stehen bereits mehr als 50 Dateien online. Der Rechtsanwalt hat sie nach Feierabend in seinem Büro einzeln eingescannt. Einige Stunden sind da bereits zusammengekommen, für 20 Seiten brauche er in etwa zehn Minuten, um sie in ein ordentliches Dokument zu überführen, sagt Lasse. Der Aufwand und die Monotonie dieses Jobs dürften nicht vergnügungssteuerpflichtig sein. Hartmut Lasse indes sagt: „Man muss selbst ein Faible dafür haben und das einem interessierten Publikum nahe bringen wollen.“
Die bisher zur Verfügung gestellten historischen Werke beschäftigen sich unter anderem mit den Edlen Herren von Querfurt, Sagen aus Esperstedt oder Burgsagen um den Heiligen Brun. Zu finden sind auch Beiträge zum Dreißigjährigen Krieg im mittleren Unstruttal, zum Bauernkrieg im Raum Artern oder der Geschichte des Klosters Roßleben - ebenso wie solche zu Kirchen, Kapellen und Hospitälern, Querfurter Geschichtsdenkmälern oder der Bedeutung von Ortsnamen im einstigen Kreis Querfurt.
Chronik von Lodersleben auf über 100 Seiten
Eines der längsten bereits online stehenden Werke dürften mehr als 100 Seiten zur Chronik von Lodersleben sein. Auch über „Loderslebener Mundart“ können sich Interessierte informieren. „Wir eröffnen ihnen einen einfacheren Zugang“, sagt Lasse - zumal mancher gar nicht wisse, dass es die Abhandlungen überhaupt gibt. Wenn mit der Bibliothek Interesse geweckt wird - vielleicht sogar für den Verein, „dann haben wir das erreicht, was wir wollten“, so Lasse. (mz)