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Wasser und Abwasser Zweckverband Ostharz will 2021 mehr als 27 Millionen Euro investieren: Ausbau der Wasserleitung zwischen Friedrichsbrunn und Harzgerode ist ein Projekt

Von Petra Korn 07.01.2021, 13:13
Auf der Ortsdurchfahrt der B185 in Ermsleben tauscht der Zweckverband Ostharz die Kanaldeckel aus.
Auf der Ortsdurchfahrt der B185 in Ermsleben tauscht der Zweckverband Ostharz die Kanaldeckel aus. Marco Junghans

Quedlinburg - 17,8 Millionen Euro sollen laut Wirtschaftsplan des Zweckverbandes Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Ostharz (ZVO) in diesem Jahr als Kredit aufgenommen werden. So viel wie noch nie. Wobei: Es ist das Maximum - und „wird nur dann fällig, wenn wir den Wirtschaftsplan komplett umsetzen“, macht Lutz Günther, Geschäftsführer des ZVO, deutlich.

Eingesetzt werden soll das Kreditgeld sowohl für Ersterschließungen als auch für Sanierungen - wobei die erhöhte Kreditaufnahme aus dem größeren Anteil von Sanierungen resultiert. „Wir haben im Jahr 2021 wesentlich mehr Sanierungsaufwand als Ersterschließungen“, erklärt Lutz Günther.

Ausbau der Versorgungsleitung zwischen Friedrichsbrunn und Harzgerode ist ein Projekt

Letztere werden unter anderem mithilfe von Fördergeld und Beiträgen, die für den Anschluss an eine zentrale Schmutzwasserentsorgung erhoben werden, sowie Eigenleistungen finanziert. So kann mehr als die Hälfte des benötigten Geldes aufgebracht werden.

Bei Sanierungen sind es lediglich 20 Prozent durch freie Mittel und Eigenleistungen. Im Wirtschaftsplan sind für Sanierungen bzw. Ersatzinvestitionen Gesamtausgaben in Höhe von rund 16,3 Millionen Euro veranschlagt, für Ersterschließungen rund 11,1 Millionen Euro.

Zu den vorgesehenen Erschließungsarbeiten im Bereich Trinkwasser gehören die Kapazitätserweiterung der Versorgungsleitung zwischen Friedrichsbrunn und Harzgerode - dafür ist der Auftrag bereits erteilt - und die Erweiterung der Pumpstation Bad Suderode.

Dafür sind insgesamt rund 3,1 Millionen Euro veranschlagt. Im Bereich Abwasser sind zum einen Erschließungsarbeiten an Kläranlagen eingeplant mit dem Bau eines Zwischenlagers in Quedlinburg, der Erweiterung der Kläranlage in Harzgerode und dem Neubau in Altenbrak.

In Thale, Friedrichsbrunn, Altenbrak und Treseburg sind Kanalbauarbeiten geplant

Zum anderen sind Kanalbauarbeiten aufgelistet: in Thale, Friedrichsbrunn, Altenbrak und Treseburg, in Quedlinburg, in Ermsleben und in Ballenstedt.

Für Sanierungsarbeiten im Bereich Trinkwasser sind rund 3,5 Millionen Euro veranschlagt. Hier ist der Ersatzneubau von drei Brunnen im Brühl in Quedlinburg geplant. Fortgesetzt werden soll die Erneuerung des Trinkwassernetzes in Ditfurt.

Zudem sollen begleitend zu Abwasserbaumaßnahmen - wo erforderlich - auch Trinkwasserleitungen erneuert und auch in der Quedlinburger Lindenstraße eine neue Leitung verlegt werden. Rund eine Million Euro ist für den Ersatz der Netzleitstelle veranschlagt. „Das ist unser zentraler Raum, wo alle Informationen aus den Pumpstationen, aus den Kläranlagen zusammenlaufen“, erläutert Lutz Günther.

Sanierungsarbeiten sind auch im Bereich Abwasser vorgesehen. So sollen in der Kläranlage Thale die Schlammentwässerung erneuert und die beiden Nachklärbecken rekonstruiert werden.

Im Kanalnetz soll in Harzgerode auf ein Trennsystem umgestellt und in Quedlinburg sollen der Hauptsammler zur Kläranlage im ersten Bauabschnitt sowie die Leitungen in der Reichenstraße, der Rathenaustraße und im Harzweg erneuert werden. Und auch die Überlandleitung Pansfelde, Wieserode, Endorf ist erneut im Plan.

Sowohl den Wirtschaftsplan als auch die Kreditaufnahme hat die Verbandsversammlung einstimmig beschlossen. Die Kreditaufnahme solle anteilig nach Bedarf erfolgen, erläutert Lutz Günther. Wie bisher auch: So sei beispielsweise für das Jahr 2020 ein maximales Kreditvolumen von 15 Millionen Euro geplant gewesen.

Drei Millionen Euro sind es geworden, wobei aber eben auch weniger Vorhaben als im Plan erfasst umgesetzt wurden. Grundsätzlich sei es aber so, dass für das im Jahr 2021 benötigte Geld auch Kredit aufgenommen werden müsse, sagt Lutz Günther. „Sonst müssten wir an unsere Kunden herangehen, aber Erneuerungsbeiträge wollen wir nicht erheben“, macht er deutlich. (mz)