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Ziervogel-Ausstellung in Thale Ziervogel-Ausstellung in Thale: Verein zeigt über hundert exotische Vögel

Von Uwe Kraus 02.11.2014, 19:44
Zu den beliebtesten Vögeln in der Ausstellung des Exotenvereins Thale zählten diese Aras, die in einer begehbaren Voliere gezeigt wurden.
Zu den beliebtesten Vögeln in der Ausstellung des Exotenvereins Thale zählten diese Aras, die in einer begehbaren Voliere gezeigt wurden. Chris Wohlfeld Lizenz

Thale - Durchatmen am Freitagabend bei den beteiligten 32 Mitgliedern des Exotenvereins Thale: Seit Mittwoch 9 Uhr hatten sie die Volieren aufgebaut, mit frischen Blättern und Zweigen geschmückt und die Tiere eingesetzt. Immerhin galt es, am Wochenende in der Mehrzweckhalle Thale die größte Ausstellung exotischer Vögel im Harz und Sachsen-Anhalt zu präsentieren.

Vereinsvorsitzender Eckhard Freitag lobt, dass alles im Vorfeld gut gelaufen ist. „Ich bin auch froh, dass wir mit den Behörden ein gutes Miteinander haben.“ Das wird nicht nur den Thalenser Bürgermeister freuen, der mit Kindern „quasi beruflich und privat“ der Ausstellung einen Besuch abgestattet hatte.

Bundesweites Nachwuchsproblem

18 der 36 Mitglieder des Vereins, die aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen stammen, zeigten 110 Tiere in verschiedenen Arten und Farbschlägen. Immerhin 112 Tierarten besitzen die Mitglieder insgesamt. „Uns drückt wie wohl in fast allen Vereinen bundesweit ein Nachwuchsproblem“, gesteht Vereins-Chef Freitag. „Der Altersdurchschnitt steigt, und haben wir mal ein paar junge Züchter gewonnen, verlassen die zumeist durch die Lehre unsere Region.“

Papageien und Sittiche, Hühner- und Kuckucksvögel, Tauben, Finken und Elstern saßen in den Volieren der Zuchtfreunde und sorgten für eine vielfältige akustische Wolke, die über der Ausstellungsfläche schwebte. „Afrika, Südamerika, Europa, Asien und Australien - außer aus Papua-Neuguinea kommen die Tiere wohl aus fast allen Landstrichen der Erde“, denkt der Vorsitzende des Exotenvereins Thale, der zur „Vereinigung für Zucht und Erhaltung einheimischer und fremdländischer Vögel“ gehört.

Er selbst zählt seit 1988 zum erst 1974 gegründeten Verein. „Unterdessen bin ich schon wieder 20 Jahre der Vorsitzende“, schaut Freitag zurück, während wenige Meter weiter sich seine Tochter um Susi, Bruno und Charlie kümmert. „Susi und Bruno stehen zum Verkauf, Charlie geben wir nicht her.“

Keine Leistungsschau

Die Familie Freitag züchtet seit vielen Jahren intensiv. Die Liste ihrer Tiere liest sich wie ein ornithologisches Fachbuch: Hellroter und Dunkelroter Ara, Kleiner Soldatenara, Gelbbrust- und Rotohr-Ara, Graupapagei, Rothals-, Pracht-, Schwarznacken-, Königs- und Waaliafruchttaube, Dolchstich-Erdtaube, Frankolinwachtel und Helmhoko. Doch in diesem Jahr geht es in Thale in erster Linie ums Präsentieren, denn es findet keine Leistungsschau mit Preisrichtern und diversen Pokalen statt.

„2015 erwartet die Züchter wieder eine Bundesleistungsschau der Vereinigung für Zucht und Erhaltung einheimischer und fremdländischer Vögel“, erläutert Eckhard Freitag. „Bei uns gibt es aber Urkunden für besonders gute Nachzuchten.“

Zu den Papageienvögeln werden rund 350 Arten mit etwa 850 Unterarten gezählt. Papageien werden seit langer Zeit als Haustier gehalten. In einigen Gebieten der Welt werden sie allerdings auch als Schädlinge angesehen, heißt es in der Internetenzyklopädie Wikipedia.

Insbesondere in Australien sollen große Schwärme der Rosa-, Gelbhauben- und Nacktaugenkakadus zum Teil beträchtliche Schäden in der Landwirtschaft anrichten. Sie würden deshalb in einigen Regionen als landwirtschaftliche Schädlinge verfolgt. Andererseits sei fast die Hälfte aller Papageienarten bedroht. Hauptgründe seien die Zerstörung der Lebensräume und die Gefährdung von Brutplätzen und Nistbäumen der Vögel.

Woher übrigens der Name „Papagei“ stammt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. (ku)

So sind an vielen Käfigen Zettel mit Verkaufsangeboten zu lesen. Die Züchter klären bei ihrer gut besuchten Ausstellung ihre Besucher auch über die Haltung der Tiere auf, zeigen Zuchtvideos und die neuesten Dinge rund um die gefiederten Lieblinge. Schließlich sollen die oft vierstellige Summen kostenden Vögel bestens versorgt werden. So findet sich neben Futter und Technik für die Voliere auch eine Futterreinigungsmaschine unter den angebotenen Waren.

Ob Rotschnabelkittas oder Keilschwanzsittich, Coockatoos oder Macaws, jeder Besucher hat wohl ein anderes Lieblingsvögelchen. Für die kleine Lena dürften es die Japanischen Wachteln gewesen sein. „Guck mal wie süß“, ruft sie ihrer Mutti zu und weist begeistert auf den „Inkubator“ für den flauschigen Nachwuchs. (mz)

Der Verein präsentiert sich im Internet: www.exotenverein-thale.de