Wirtschaft Wirtschaft: Aldi schließt Filiale in Ballenstedt

Ballenstedt - Die Aldi-Filiale in Ballenstedt öffnet am kommenden Montag, 31. August, zum letzten Mal ihre Türen. Nach Geschäftsschluss um 20 Uhr wird der Standort aufgegeben. Die Mitarbeiter der Ballenstedter Filiale werden in anderen Filialen im Umkreis weiterbeschäftigt, sagt Unternehmenssprecher Christian Schulz.
Neues Konzept
Die Schließung sei im neuen Filialkonzept begründet: Die Unternehmensgruppe Aldi Nord habe eine Modernisierung ihrer mehr als 2.400 Märkte in Deutschland eingeleitet; sie sollen an veränderte Kundenbedürfnisse angepasst, das Angebot „zeitgemäß präsentiert“ werden. „Ein neues Licht- und Farbkonzept, breitere Gänge sowie eine noch übersichtlichere Warenpräsentation bilden die Grundlage unseres neuen Filialkonzeptes. Dies setzt unter anderem eine ausreichend große Verkaufsfläche voraus, die auch die Möglichkeit bietet, neue Serviceangebote in unsere Filialen zu integrieren“, sagt Schulz. Frische Backwaren beispielsweise gibt es in Ballenstedt im Gegensatz zu anderen Filialen der Umgebung nicht.
Wo die Gegebenheiten es zulassen, erweitere Aldi bestehende Filialen, modernisiere oder renoviere auch die Außenbereiche. „Dies ist aber leider nicht bei all unseren Filialen möglich. Manche Standorte können oder dürfen - aufgrund kommunaler Auflagen beziehungsweise Bebauungspläne - nicht erweitert werden“, sagt der Sprecher. Zur Situation in Ballenstedt konnte die Stadtverwaltung auf Anfrage der MZ keine Angaben machen.
Weitere Wege für Ballenstedter
Andere Standorte würden nicht das „dringend benötigte Umfeld zur Bereitstellung ausreichender Parkplätze vor Ort“ bieten, so Schulz, außerdem gebe es „viele Fälle, bei denen sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte eine Strukturveränderung ergeben hat und wir daher mit einem Standort unsere Kundinnen und Kunden nicht mehr erreichen.“
Mehr als 2.400 Filialen gehören derzeit zur Unternehmensgruppe Aldi Nord, die in 35 dezentralen Regionalgesellschaften in Nord-, Ost- und Westdeutschland organisiert ist, zu denen jeweils rund 70 Filialen gehören.
Mehr als 28.000 Mitarbeiter sind nach Unternehmensangaben bei Aldi Nord beschäftigt, davon sind 2.500 Auszubildende. Seit drei Jahren werden die Modernisierung und der Umbau bestehender vorangetrieben, aber ebenso neue Filialen errichtet. Quelle: aldi-nord.de
Auch in Ballenstedt „hat es im Laufe der Jahre viele Veränderungen gegeben, so dass wir uns gezwungen sehen, uns den geänderten Bedingungen zu stellen und uns territorial neu aufzustellen“, sagt Schulz zur Schließung der Filiale, die sich in Nachbarschaft der Rewe- und Lidl-Märkte befindet, die wie Aldi direkt an der Quedlinburger Straße stehen.
Wer in Ballenstedt und Umgebung wohnt und auch künftig bei Aldi einkaufen will, der muss demnächst weitere Wege zurücklegen, denn auch die Filiale in Hoym wird im September geschlossen.
Die Gemeinde hatte den Markt im Ort zwar halten wollen, doch Aldi habe mit dem Hinweis abgelehnt, das Einzugsgebiet sei zu klein, sagte Ortsbürgermeister Bernd Voigtländer. Aldi habe auf Filialen in Aschersleben und Quedlinburg verwiesen. Weitere Standorte des Unternehmens in der Region befinden sich in Harzgerode und Thale. (mz)