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„Einheitsbuddeln“ Warum im Awo-Familien- und Seniorenzentrum „Am Kleers“ in Quedlinburg gepflanzt worden ist

Was im Awo-Familien- und Seniorenzentrum „Am Kleers“ in Quedlinburg in die Erde gekommen ist.

Von Petra Korn 13.11.2021, 11:47
Unterstützt durch Dagmar Richter (r.) und Sandy Krajewski hebt Wolfgang Dieck auf dem Gelände des Awo-Familien- und Pflegezentrums ein Pflanzloch aus. Dieter Ide und Kai-Gerrit Bädje (r.) schauen zu.
Unterstützt durch Dagmar Richter (r.) und Sandy Krajewski hebt Wolfgang Dieck auf dem Gelände des Awo-Familien- und Pflegezentrums ein Pflanzloch aus. Dieter Ide und Kai-Gerrit Bädje (r.) schauen zu. Foto: Korn

Quedlinburg/MZ - „Der ist ja schon welk“, stellt Dieter Ide mit einem Lachen fest. Der Quedlinburger, der seit Juli im Awo-Familien- und Pflegezentrum „Am Kleers“ wohnt, ist seit jeher gern draußen. Früher war er viel in den öffentlichen Parks unterwegs, jetzt sei er, wann immer möglich, im Garten am Pflegezentrum oder sitze auch gern mal einfach draußen vor der Tür, so der Senior. „Ich bin eben kein Stubenhocker.“ Als er gefragt worden sei, ob er bei einer Pflanzaktion mitmachen wolle, sei er auch gleich bereit gewesen. Nun hält er einen Topf mit einem Roten Hartriegel bereit, während Dagmar Richter, Einrichtungsleiterin Pflegezentrum, das Pflanzloch aushebt.

Insgesamt sechs Sträucher - je drei Rote Hartriegel und Schwarze Holunder - hat Ruben Herm von der Awo-Ehrenamtsakademie am Freitag mit nach Quedlinburg gebracht - zum „Einheitsbuddeln“. Herbst sei Pflanzzeit, und da sei es sehr schön, wenn zum Tag der Deutschen Einheit - oder um ihn herum - Bäume oder Sträucher gepflanzt würden, sagt Herm. Das sei gut für das Klima, und es erhöhe die Biodiversität. Die Ehrenamtsakademie trage die sich etablierende Tradition des „Einheitsbuddelns“. „Wir haben am 3. Oktober am ‚Grünen Band‘, im ehemaligen Grenzstreifen knapp 300 Bäume und Sträucher gepflanzt“, berichtet er. Nach Quedlinburg mitgebracht habe er Pflanzen derselben Arten. Die seien einheimisch und klimaresistent, „somit ist die Chance, dass sie anwachsen, sehr groß“, erklärt Ruben Herm.

Die Standorte, an denen das neue Grün auf dem Gelände des Familien- und Pflegezentrums seinen Platz bekommen soll, hat Katrin Kraus ausgesucht. „Zum einen ein bisschen als Sichtschutz“, sagt die Ergotherapeutin und Leiterin Betreuung. Auch hätten einige Bäume, die abgestorben gewesen seien, entfernt werden müssen. Da seien Hartriegel und Holunder nun ein schöner Ersatz. Und zwei der Pflanzen sollen zwischen den beiden Häusern in die Erde. „Da steht nur eine Forsythie“, erklärt Katrin Klaus. Es wäre schön, wenn daraus ein Dreiergespann würde.

Wolfgang Dieck, der ebenfalls im Familien- und Pflegezentrum lebt, greift für die Pflanzaktion selbst zum Spaten. Gemeinsam mit Dagmar Richter und Sandy Krajewski, stellvertretende Pflegedienstleitung, hebt er ein Pflanzloch aus und setzt einen Holunder hinein. „Was Grünes ist nicht verkehrt“, findet Wolfgang Dieck, der sich ebenfalls gern im Freien aufhält.

Geplant war das „Einheitsbuddeln“ eigentlich als generationsübergreifende Aktion. Doch die Schüler hatten es nicht rechtzeitig zum Start geschafft. Der Freude über die Aktion tat das aber keinen Abbruch. „Es ist eine Initiative des Landesverbandes der Awo in verschiedensten Einrichtungen“, sagt Kai-Gerrit Bädje, Geschäftsführer des Awo-Kreisverbandes.