Waldhof Silberhütte Waldhof Silberhütte: Von Katern und Bäumen

Silberhütte/MZ - Mit grauem Pelz und braunem Hut stapft Steffen Rienecker durch den Silberhütter Forst. Der Vorsitzende des Freundeskreises Selketalbahn ist für ein Wochenende der gestiefelte Kater, dem eine Traube Kinder und Erwachsener neugierig durchs Unterholz folgt. Die Märchenwald-Führung gehört zu den beliebtesten Aktionen des alljährlichen Waldhoffestes. Da kann man auf sehr unterhaltsame Art was lernen über märchenhafte Wesen, den Wald und seine Bewohner.
„Ja, das lässt er sich nicht nehmen“, sagt Wulfram Presch, als Rienecker im Katerkostüm vorbeizieht. Der Leiter des Waldhofs schwört auf die vielen engagierten Mitstreiter, ohne die das Waldhoffest zum Kindertag so nicht möglich wäre. Der Einsatz lohnt sich: Jedes Jahr zieht es viele Familien dorthin; sie veranstalten Picknicks auf der grünen Wiese, treffen sich mit Freunden, die Kinder toben sich auf einer Hüpfburg aus oder fahren mit einer kleinen Gartenbahn, rutschen und schaukeln auf dem kleinen Spielplatz, erkunden das hölzerne Labyrinth und wagen sich barfuß auf den steinig-pieksig-sandigen Fühlpfad. Es gibt Eis und Luftballons. Presch ist für dieses Jahr zufrieden. Nachdem das Fest 2013 im wahrsten Sinne ins Wasser gefallen war, zählten der Waldhofverein und der Freundeskreis Selketalbahn als gemeinsame Veranstalter am vergangenen Wochenende insgesamt rund 500 Besucher. Viele von ihnen nutzten die Gelegenheit, mit einem bunt geschmückten und von einer Dampflok gezogenen Zug durch das Selketal bis nach Silberhütte zu fahren.
"Für beide Vereine ist es sehr gut gelaufen"
„Für beide Vereine ist es sehr gut gelaufen“, sagt Presch. Rund 90 Prozent der Kinder und ihrer Eltern hätten sich auch am Wissenstest beteiligt und zumeist die richtigen Antworten gefunden. „Das zeigt, dass es den Leuten Spaß gemacht hat.“ Im Mittelpunkt stand die Traubeneiche, der Baum des Jahres 2014. Zehn Fragen waren auf der Suche nach der „langlebigen Robusten“ zu beantworten. Freilich nicht einfach so, für die Lösungen muss man schon mal den Kopf in den Nacken legen, ganz genau ins Blattwerk schauen, zählen und in die Schatzkiste greifen.
Die pure Theorie wäre schnell langweilig, und so gibt es „was zu gucken“, wie der Mann vom Waldhof sagt. Wissensvermittlung ist in Silberhütte handfest und am Alltag orientiert. So entdecken die Kinder, dass sich Eichenlaub selbst auf kleinsten Geldmünzen findet, und sie fanden den Ursprung der Grillkohle: Holz. „Die Kinder sollen was lernen, und die Erwachsenen auch“, sagt Presch, der als Forstmann eine besondere Beziehung zum Wald hat. Das spiegelt sich bei den Aktionen im Waldhof wider, die sich nicht nur an Kinder richten. Am 12. Juli sind die Senioren zum Sommerfest eingeladen.
