Waldhof in Silberhütte Waldhof in Silberhütte: Basteln macht gute Laune

Silberhütte/MZ - Mit dem Nieselregen kriecht die Kälte unter das Dach der großen, offenen Halle im Waldhof Silberhütte. Doch den Frauen, die dort am Samstag an den Basteltischen stehen und mit Tannenzapfen, Holzscheiben und Heißklebepistolen hantieren, macht das erst am Ende des Waldhoffestes etwas aus. „Die Hände sind nicht das Problem. Es sind die Füße“, sagt eine von ihnen, die mit Kindern aus Naturmaterialien allerlei hübsche Sachen bastelt. Zum Abschluss der Saison können sich die Gäste ein Andenken mitnehmen, das zur Jahreszeit passt.
Spinnen und Mäuse
Erzieherinnen und Lehrer der Kita Regenbogenland, der Grund- und der Sekundarschule Harzgerode hatten mitgeholfen beim traditionellen Fest der Herbstfrüchte, bei dem die Kreativität im Mittelpunkt steht. Rund 70 Besucher haben dieses Mal das Angebot genutzt und sich vom unfreundlichen Herbstwetter nicht abschrecken lassen. Was die Natur hergibt, wird neu und originell kombiniert. Der Waldhofverein stellt Kastanien, Zapfen, Zweige, Moos und vieles andere zur Verfügung, das in großen Körben darauf wartet, in Dekorationen verwandelt zu werden. Beliebt sind bei den Kindern vor allem Kastanienspinnen, kleine Vögel und Wollmäuse.
Mit dem traditionellen Fest endete nicht nur die 15. Saison im Waldhof, sondern auch das erste Jahr, in dem sich die Einrichtung in Trägerschaft des Waldhofvereins befindet. Das Betreuungsforstamt Harz des Landeszentrums Wald hatte seine Trägerschaft für die Einrichtung, die sich als ein Zentrum für Waldpädagogik, als Ziel für Touristen und als Veranstaltungsort etabliert hat, 2012 aufgegeben.
Kinder vom Land wissen mehr
„Es ist das erste Jahr in Eigenregie, und wir sind zufrieden mit dem Ablauf“, zieht Knut Niedhardt vom Unterharzer Waldhofverein eine erste Bilanz. Rund 1.500 Kinder hätten das Gelände in diesem Jahr besucht. Zumeist sind es Fünf- bis Sechsjährige, die in Silberhütte ihr Wissen über den Wald auffrischen, erweitern oder testen. „Wir wollen den Kindern die Themen Natur und Umwelt näherbringen“, sagt Niedhardt, „deshalb stimmen wir uns auch ab, was gerade im Unterricht auf dem Plan steht.“
Wie ausgeprägt das Wissen über die Tier- und Pflanzenwelt bei den Kindern ist, hängt nach Niedhardts Erfahrungen auch davon ab, ob sie auf dem Land oder in der Stadt aufwachsen: „Wenn sie aus ländlichen Gebieten kommen, wissen sie eher bescheid“, sagt er. Das zeigt sich auch bei den Waldjugendspielen, mit denen traditionell die Saison auf dem Gelände eröffnet wird. „Landkinder, die eine Beziehung zu unserem Territorium haben“, seien richtig fit, erklärte einst in diesem Zusammenhang Waldhof-Chef Wulfram Presch. Dabei steht das Spielerische bei der Wissensvermittlung immer im Vordergrund, denn das Programm des Waldhofs ist nicht ausschließlich, aber doch vor allem ausgelegt auf Kindergarten- und Schulkinder bis zur sechsten Klasse.
Saisoneröffnung im März
Die werden im Frühjahr wieder im Unterharz erwartet, denn bis dahin herrscht nun auf dem Waldhof quasi Winterruhe. Im März geht es wieder los, und fest zum Programm für 2014 gehören dann auch wieder ein Kinder- und ein Waldhoffest, ebenso Veranstaltungen, die gemeinsam mit dem Freundeskreis Selketalbahn organisiert werden, kündigt Knut Niedhardt an.

