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Auf den Spuren der Förster Wald als Arbeitsplatz: Forstbetrieb Ostharz stellt sich in Friedrichsbrunn vor

Mit vielen Informationen, Mitmachaktionen und Musik: Im Kurpark in Friedrichsbrunn stellt der Forstbetrieb Ostharz am kommenden Wochenende sich und seine Arbeit vor. Wie es zu der Veranstaltung gekommen ist, was die Waldkönigin damit zu tun hat und was die Besucher erwartet.

Von Susanne Thon 17.06.2024, 13:19
Krone, Schärpe und Arbeitsklamotten: Auch Pflanzaktionen standen im Kalender von Waldkönigin Jenny Schneidewind.
Krone, Schärpe und Arbeitsklamotten: Auch Pflanzaktionen standen im Kalender von Waldkönigin Jenny Schneidewind. (Foto: Schneidewind)

Friedrichsbrunn/MZ. - „Meine Krone werde ich einpacken – für den Fall der Fälle“, sagt Jenny Schneidewind. Aber ob sie am kommenden Sonnabend dazu kommen wird, die auch zu tragen, raus aus der Rolle der Organisatorin, rein in die der Waldkönigin Sachsen-Anhalt zu schlüpfen, ist fraglich. Denn am 22. Juni findet in Friedrichsbrunn der erste Öffentlichkeitstag des Forstbetriebs Ostharz statt. Und wenn alles so läuft, wie sich Schneidewind das vorstellt, dürfte einiges los sein.

Die Idee, den Betrieb in der Form zu präsentieren, brachte sie von einem ihrer Termine mit. Als Waldkönigin war und ist sie auf verschiedenen Veranstaltungen zu Gast, um auf die Bedeutung des Waldes aufmerksam zu machen. Da sind zum Beispiel Pflanzaktionen, bei den Waldarbeitermeisterschaften war sie, auf der Grünen Woche. Und in der Altmark. Dort hatte ein Forstamt Tag der offenen Tür. „Und der war so gut besucht, und die Menschen hatten Spaß daran, dass ich vorgeschlagen habe, ob wir uns nicht auch mal selbst so vorstellen wollen“, erklärt sie, „viele wissen ja gar nicht, was wir alles machen und was dahintersteckt.“ Und natürlich soll es auch um den Wald als Arbeitsplatz gehen. „Wir brauchen Nachwuchskräfte“, sagt Schneidewind.

Sie selbst trat bei der Berufswahl in die Fußstapfen iihres Vaters der das Forstrevier Friedrichsbrunn leitet. Die 27-Jährige studierte im thüringischen Erfurt Forstwirtschaft, absolvierte danach – zurück in Sachsen-Anhalt – ihren anderthalbjährigen Anwärterdienst. Was sie bewogen hat, einen Forstberuf zu ergreifen? Es sei die Nähe zur Natur, „darum habe ich es auch studiert“, sagt sie. Und: „Es ist schön zu sehen, was man machen kann, wie es sich entwickelt, und dass man, wenn man eine Fläche geplant hat und die Bäume groß sind, sagen kann, das habe ich gemacht.“ Und letztlich hätten ja auch alles was davon, so Schneidewind.

Heute ist sie im Forstbetrieb Ostharz als Funktionsingenieurin eingesetzt. In der Position mache sie, wie sie sagt, „von allem ein bisschen“, kümmere sich zum Beispiel um Vergaben, könne aber auch Reviervertretungen machen.

Und zuletzt gab es auch für den Öffentlichkeitstag einiges zu organisieren. Von 11 bis 15 Uhr können sich Interessierte „auf den Spuren der Förster“ bewegen – unter dem Motto steht die Veranstaltung, die sich im Kurpark abspielen wird. „Das passt einfach“, sagt Schneidewind. Im vergangenen Jahr habe dort der Naturschutztag stattgefunden, und das sei sehr schön gewesen.

„Wir haben verschiedene Stände mit Spielen und Informationen rund um Forst und Wald“, kündigt sie an. Der Landesjagdverband ist mit der rollenden Waldschule, dem „Lernort Natur“-Mobil vor Ort. Kinder können mit Holz basteln – und sich anschauen, was Kettensägenkünstler aus dem Material machen. Jagdhornbläser spielen auf. Für Stempelsammler gibt es einen Sonderstempel der Harzer Wandernadel. An mehreren Ständen können Produkte aus der Region, unter anderem Senf und Honig, erworben werden. „Auch eine Baumschule wird kommen, Bäume und Gartensträucher verkaufen“, sagt Schneidewind. Und natürlich gibt’s auch was zu essen: vom Wildschwein. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.