Landesstraße 239 im Harz wird Baustelle Vollsperrung: Was Amphibien damit zu tun haben
Die L 239 zwischen Güntersberge und Friedrichsbrunn ist ab kommender Woche gesperrt. Die Bauarbeiten dauern bis in den Herbst hinein. Was geplant ist.

Güntersberge/Friedrichsbrunn/ MZ - Von kommenden Dienstag an müssen Autofahrer, die von Güntersberge nach Friedrichsbrunn oder in umgekehrte Richtung wollen, mehr Zeit einplanen.
Die direkte Verbindung zwischen dem Harzgeröder und dem Thalenser Ortsteil, die Landesstraße (L) 239, über Bärenrode wird für die kommenden Monate gesperrt und das zu Harzgerode gehörende Bärenrode damit zur Sackgasse. Grund dafür sind Bauarbeiten.
Baukosten: 1,4 Millionen Euro
Wie Michael Schanz, Regionalbereichsleiter bei der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, auf Nachfrage der MZ mitteilte, würden zum einen bei Bärenrode die vorhandenen Amphibienleiteinrichtungen im Böschungsbereich auf einer Länge von 100 Metern beidseitig der Fahrbahn abgebaut und erneuert und ein Amphibientunnel gebaut. Zum anderen, so er weiter, erfolge im Zuge dessen auch gleich die Fahrbahnsanierung zwischen dem Ortsausgang von Güntersberge und dem Knotenpunkt mit der L 95 kurz vor Friedrichsbrunn. Die Gesamtbaukosten betragen ihm zufolge rund 1,4 Millionen Euro.
Dafür werden auf dem etwa 5,4 Kilometer langen Straßenabschnitt die Asphaltbinder- und -deckschicht erneuert; an einigen beschädigten Stellen werde auch eine neue Tragschicht eingebaut, sagt Schanz. Die Einmündungsbereiche der Landesstraßen 95 und 93 würden bis an den Fahrbahnrand der jeweils angrenzenden Straße ausgebaut. Darüber hinaus sei vorgesehen, die Kurven zu verbreitern – mit Streifen aus Natursteinpflastern. Zudem solle der gesamte Bereich neu beschildert werden.
Amphibientunnel wird gebaut
Nach Angaben des Regionalbereichsleiters ist die Vollsperrung unumgänglich, eine halbseitige Sperrung mit Ampelregelung nicht möglich. Was am Neubau des Amphibientunnels liegt, der die gesamte Fahrbahn quert. Der neue, größere Tunnel solle die drei gegenwärtig vorhandenen, oberflächennahen ersetzen, sagt Schanz. Der Anliegerverkehr werde aufrechterhalten.
Die Bauarbeiten werden dafür in zwei Abschnitte unterteilt. Der erste beginnt kurz hinter Bärenrode im Bereich des Abzweigs nach Allrode (L 93) und endet kurz vor Friedrichsbrunn. Dort wird ausschließlich die Fahrbahn saniert. Der zweite Bauabschnitt reicht dann vom Ortsausgang Güntersberge bis zur L 93; in dem Bereich liegen die Amphibienleiteinrichtungen.
Die Arbeiten sollen laut Schanz im Herbst abgeschlossen werden. Für die Dauer wird der Verkehr großräumig umgeleitet – über die Bundestraße 242 nach Stiege und die L 95 über Allrode nach Friedrichsbrunn sowie in umgekehrte Richtung. Konkret bedeutet das einen Umweg, der 15 Kilometer länger ist als die normale Distanz.
Umleitung über Stiege und Allrode
Die Landesstraße 95, die seit Anfang der Woche zwischen von Stiege und Allrode gesperrt ist, wird bis dahin wieder frei sein. Die Arbeiten auf der künftigen Umleitungsstrecke haben mit den in der kommenden Woche beginnenden nichts zu tun. „Ein Zusammenhang besteht nicht“, sagt Schanz. Vielmehr nehme die Baufirma, die den Abschnitt saniert habe, in dieser Woche noch offene Restleistungen beziehungsweise Nacharbeiten vor.
Die Sperrung hatte Anfang der Woche insofern für Irritationen gesorgt, als sie scheinbar aus dem Nichts kam und viele am Montagmorgen kalt erwischt hat, da vorab nicht darüber informiert worden war. „Auf eine Information wurde auf Grund der geringen Dauer der Arbeiten (leider) verzichtet“, sagt Schanz, um Nachsicht bittend. Immerhin: Die Stadt Harzgerode hatte die Sperrung am Montagvormittag auf ihrer Website und ihrer Facebook-Seite bei den „Straßensperrungen im Stadtgebiet“ mit gelistet.