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Tourismus Urlaub im Ostharz: Harzer Tourismusverband HTV meldet plus 1,6 Prozent bei Übernachtungen

Von Kjell Sonnemann 12.09.2018, 07:57
Mehr Licht! Blick über den Wiperti-Kreisel auf den beleuchteten Stiftsberg.
Mehr Licht! Blick über den Wiperti-Kreisel auf den beleuchteten Stiftsberg. Chris Wohlfeld

Quedlinburg - Es ist schon einige Jahre her, als Harzer Hotels im November für ihre Betriebsferien schlossen, bevor die Wintersaison startete. Das können sie sich heute nicht mehr leisten, die Touristen kommen das ganze Jahr: „Eine Hauptreisezeit gibt es nicht mehr“, sagt Carola Schmidt vom Harzer Tourismusverband (HTV). Im November kämen jetzt viele Wellness-Urlauber und Tagungsgäste.

Harzer Tourismusverband beobachtet einen Aufwärtstrend

Der Verband beobachtet seit fünf, sechs Jahren einen Aufwärtstrend. Das belegen auch die Zahlen des Statistischen Landesamts für das vergangene Jahr: Der Landkreis Harz verzeichnete in der Hotellerie jeweils ein Plus von 1,4 Prozent bei den Gästen (auf 682.600) und den Übernachtungen (1,6 Millionen). Zum Vergleich: In ganz Sachsen-Anhalt wurden gut fünf Millionen Übernachtungen registriert.

Im Schnitt 2,4 Tage verbringt jeder Tourist im Ostharz, die meisten von ihnen sind Deutsche. „Wir reisen gerne in unserem eigenen Land“, bemerkt Carola Schmidt. Nicht einmal einer von zehn Gästen kommt aus dem Ausland.

Weniger als zehn Prozent kommen aus dem Ausland

Trotzdem können sich auch diese Zahlen sehen lassen: 12.900 Niederländer und knapp 8.000 Dänen gaben im zurückliegenden Jahr ihr Geld in den Kreisen Harz und Mansfeld-Südharz aus, die das Landesamt zusammen als ein Reisegebiet betrachtet. „Der Harz ist für Niederländer und Dänen das nächstgelegene Mittelgebirge“, erläutert die HTV-Chefin. Nur das Sauerland fange manche Touristen aus den Niederlanden ab.

Die beiden Staaten und Großbritannien sind die ausländischen „Quellenmärkte“ für den Tourismusverband: Länder, in denen es sich lohnt, Werbung für den Harz mit seinen mehr als 250 touristischen Attraktionen zu machen. „Unsere Mittel sind überschaubar“, neue Werbemärkte zu erschließen, sei teuer, sagt Carola Schmidt.

Auch Großbritannien gilt als „Quellenmarkt“ für Tourismusverband

Der HTV arbeitet etwa mit Internet-Bloggern zusammen, weil die Niederländer „wesentlich blog-affiner sind als wir.“ Überhaupt ist das Internet nicht mehr wegzudenken, um künftige Harzurlauber zu erreichen. Auch in ausländischen Tageszeitungen und Magazinen wie National Geographic macht der Verband auf den Gesamtharz aufmerksam. Zudem gibt es Städte, die in Initiativen zusammenarbeiten und die Harzregion in Österreich und der Schweiz anpreisen.

Reisegruppen kommen aus vielen Ländern der Erde. Gerne sind auch Schweden zu Gast in den beiden Kreisen Harz und Mansfeld-Südharz. Es handelt sich aber um keine vergleichbaren Größe zu den Gästen aus den Niederlanden (40.000 Übernachtungen) und Dänemark (23.200).

Wichtig sei, so Carola Schmidt, sich lieber die absoluten Zahlen anzuschauen. Sie erklärt: „Der Harz ist eine traditionsreiche Tourismusregion auf einem hohen Niveau. Da ist es schwer, noch etwas drauf zu legen“. Lockt ein Event 30.000 zusätzliche Gäste, mache sich das prozentual kaum bemerkbar. Eine andere Tourismusregion könne damit schon zehn Prozent und mehr zulegen. „Für uns ist Kontinuität wichtig.“

Dass der stetige Aufwärtstrend anhält, hoffen Hoteliers, Gastronomen und andere, die vom Tourismus im Harz leben. Die Auslastung der Unterkünfte beträgt 34 Prozent im Reisegebiet Harz/Mansfeld-Südharz. Der Landesdurchschnitt liegt knapp zwei Prozentpunkte darunter.

Die meisten Touristen reisen mit dem Auto an

Der durchschnittliche Harz-Tourist reist zunächst mit dem Auto an (83 Prozent), was eine Befragung des Marktforschungsunternehmen Inspektour aus Hamburg ergeben hat. Drei von fünf Gästen bringen ihren Partner mit, nur 13 Prozent ihre Kinder. Knapp die Hälfte aller mochten einen Erholungsurlaub in dem Mittelgebirge machen. Die Top-Aktivitäten sind Wandern, Gastronomiebesuch und Shopping. 76 Prozent der Befragten wollen den Harz als Reiseziel weiterempfehlen. (mz)